Walmart verkauft nach Fällen von Lungenerkrankungen keine E-Zigaretten mehr
Der US-Einzelhandelsgigant Walmart stellt den Verkauf von E-Zigaretten ein. Angesichts zunehmender gesetzlicher Bestimmungen und der Ungewissheit über die Risiken dieser Produkte werde der Verkauf nun beendet, teilte der Konzern am Freitag mit. Die vorhandenen Bestände würden noch veräußert, danach werde das Geschäft mit den E-Zigaretten nicht fortgeführt.
Am Donnerstag hatte die US-Gesundheitsbehörde CDC neue Zahlen zu Erkrankungen veröffentlicht, die mit dem Genuss von E-Zigaretten offenbar in Zusammenhang stehen. Demnach wurden 530 Fälle von Lungenerkrankungen registriert, sieben Patienten starben. Mehr als die Hälfte der Betroffenen ist jünger als 25, drei Viertel der Erkrankten sind Männer. 16 Prozent der Betroffenen sind minderjährig.
Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie starken Atemproblemen und Brustschmerz, viele müssen künstlich beatmet werden. Mehrere Jugendliche in den USA liegen im künstlichen Koma. Die US-Bundesstaaten Michigan und New York verhängten bereits ein Verbot von aromatisierten E-Zigaretten; die Stadt Los Angeles erwägt diesen Schritt
In den USA und Kanada sind elektronische Zigaretten seit 2006 auf dem Markt. Die großen Tabakkonzerne bewerben die E-Zigaretten auf der Suche nach neuen Kunden: Nach ihren Angaben sind diese Produkte deutlich weniger gefährlich als traditionelle Zigaretten und können Rauchern dabei helfen, komplett auf "sicherere" Alternativen umzusteigen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bergen die batteriebetriebenen Geräte, bei denen mit Nikotin versehene Flüssigkeiten verdampft werden, aber ebenfalls Gesundheitsrisiken für die Konsumenten. Sie fordert deshalb deren Regulierung. Kritiker befürchten vor allem, dass E-Zigaretten Jugendliche nikotin-abhängig machen.
Auch in Deutschland steigt der Konsum von E-Zigaretten vor allem bei jungen Leuten, wie kürzlich die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mitteilte. In einer Umfrage aus dem Jahr 2018 sagten 4,2 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen und 6,6 Prozent der jungen Erwachsenen, sie hätten in den vergangenen 30 Tagen E-Zigarette geraucht.
(A.Nikiforov--DTZ)