Deutsche Tageszeitung - Hausexplosion bei Zwangsräumung in Münster offenbar von Bewohnerinnen ausgelöst

Hausexplosion bei Zwangsräumung in Münster offenbar von Bewohnerinnen ausgelöst


Hausexplosion bei Zwangsräumung in Münster offenbar von Bewohnerinnen ausgelöst
Hausexplosion bei Zwangsräumung in Münster offenbar von Bewohnerinnen ausgelöst / Foto: ©

Die Explosion in einem Münsteraner Wohnhaus bei einer Zwangsräumung ist offenbar wie vermutet von den beiden Bewohnerinnen absichtlich ausgelöst worden. Dies gestand eine der beiden schwer verletzten Frauen bei ihrer Vernehmung im Krankenhaus, wie die Ermittler am Donnerstag mitteilten. Die Frau gab aber demnach an, dass Unbeteiligte bei der Explosion nicht zu Schaden hätten kommen sollen.

Textgröße ändern:

Nach der Detonation und dem anschließenden Brand am Mittwochmorgen waren die 67 und 38 Jahre alten Bewohnerinnen in Krankenhäuser gebracht worden. Drei Polizisten trugen leichte Verletzungen davon - die Beamten hatten einer Gerichtsvollzieherin Vollzugshilfe bei der Zwangsräumung leisten sollen. Die Polizei hatte bereits am Mittwoch von Hinweisen berichtet, dass die Frauen die Explosion herbeigeführt haben könnten, um Suizid zu begehen.

Während die 67-Jährige noch am Mittwoch im Krankenhaus zu der Explosion befragt werden konnte, befindet sich die 38-jährige Bewohnerin nach Ermittlerangaben vom Donnerstag weiterhin in nicht vernehmungsfähigem Zustand in einer Spezialklinik. Die Staatsanwaltschaft kündigte einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen Mordversuchs und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion an.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Unterbringung nach Tötung von Arzt auf Klinikgelände in Bayern

Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Arzt auf einem Klinikgelände im bayerische Wasserburg am Inn hat das Landgericht Traunstein die Unterbringung des Angreifers in der Psychiatrie angeordnet. Das Gericht folgte in dem Unterbringungsverfahren am Dienstag damit den gleichlautenden Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Auch der 41 Jahre alte Beschuldigte selbst hatte sich demnach in seinem sogenannten letzten Wort dafür ausgesprochen.

EuGH: In Polen und Tschechien lebende EU-Ausländer müssen in Parteien eintreten können

Wer als EU-Bürger dauerhaft in einem anderen Mitgliedsstaat lebt, soll dort auch in eine politische Partei eintreten können. Diesbezügliche Verbote in Tschechien und Polen verstoßen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg vom Dienstag gegen EU-Recht. Denn die betroffenen EU-Ausländer seien bei Kommunal- und Europawahlen in Bezug auf das passive Wahlrecht, also das Recht, selbst zu kandidieren, schlechter gestellt. (Az. C-808/21 und C‑814/21)

Frau mit 66 Messerstichen getötet: Prozess um Mord von 2003 in Münster begonnen

Mehr als 20 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 37-jährigen Frau muss sich ein 52-Jähriger vor dem Landgericht Münster verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann in der zum Prozessauftakt verlesenen Anklage Mord vor. Er soll seine Exfreundin im Jahr 2003 mit 66 Messerstichen getötet haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Mann wurde 2018 in Paris festgenommen und kürzlich nach Deutschland ausgeliefert.

Paus will Gewalthilfegesetz noch vor Neuwahl durch den Bundestag bringen

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) dringt auf eine Verabschiedung eines geplanten Gesetzes zum besseren Schutz von Frauen vor Gewalttaten noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl. "Das Gewalthilfegesetz wird Leben retten", sagte Paus am Dienstag in Berlin. Der Entwurf werde nächste Woche im Kabinett beschlossen und solle dann "zügig" im Bundestag beraten werden. Ein Beschluss sei ihrer Meinung nach Anfang des neuen Jahres möglich.

Textgröße ändern: