Mann in den USA erschießt drei Jugendliche in seinem Vorgarten
Im US-Bundesstaat Georgia hat ein Mann drei Jugendliche in seinem Vorgarten erschossen. Nach ersten Ermittlungen hätten die Opfer offenbar einen Raubüberfall geplant, erklärte ein Polizeisprecher in der Stadt Conyers nahe Atlanta am Mittwoch. Damit könnten die tödlichen Schüsse möglicherweise als Notwehr behandelt werden.
Georgia ist einer von 27 US-Bundesstaaten, die die Anwendung tödlicher Gewalt erlauben, um damit sich selbst oder andere gegen eine gefühlte Bedrohung zu verteidigen - selbst wenn andere Möglichkeiten wie Flucht oder Sich-Verstecken bestehen.
Nach Polizeiangaben waren die drei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren vermummt, als sie sich am frühen Morgen noch vor der Dämmerung dem Haus des Mannes näherten. Einer der Jugendlichen habe drei Menschen, die gerade im Vorgarten waren, mit einer Waffe bedroht und auf sie geschossen. Daraufhin habe der Mann zurückgeschossen. Laut Polizei wurden die drei mutmaßlichen Räuber tödlich getroffen, die Hausbewohner seien dagegen unverletzt geblieben.
Ein als "Stand your Ground" bekanntes Gesetz räumt Menschen in 27 US-Bundesstaaten ein sehr weitreichendes Recht zur Selbstverteidigung ein. 2012 erregte ein Fall im Bundesstaat Florida Aufsehen, in dem ein Mann einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen erschossen hatte, weil er sich von diesem angeblich bedroht gefühlt hatte. Der Fall trug zur Entstehung der "Black Lives Matter"-Bewegung gegen Rassismus bei.
In dem aktuellen Fall in Conyers waren zwei der Jugendlichen Afroamerikaner, der dritte hatte lateinamerikanische Wurzeln.
(W.Uljanov--DTZ)