Deutsche Tageszeitung - Zwei Hausbewohnerinnen durch Explosion bei Zwangsräumung schwer verletzt

Zwei Hausbewohnerinnen durch Explosion bei Zwangsräumung schwer verletzt


Zwei Hausbewohnerinnen durch Explosion bei Zwangsräumung schwer verletzt
Zwei Hausbewohnerinnen durch Explosion bei Zwangsräumung schwer verletzt / Foto: ©

Bei einer Explosion vor einer geplanten Zwangsräumung sind am Mittwochmorgen in Münster die beiden Bewohnerinnen des betroffenen Hauses schwer und drei Polizeibeamte leicht verletzt worden. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei prüft eine Mordkommission, ob die Frauen die Explosion absichtlich auslösten und auf diese Weise Suizid begehen wollten. Die 67 und 38 Jahre alten Frauen wurden in Krankenhäuser gebracht.

Textgröße ändern:

Gegen sie wird nun wegen Mordversuchs und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt. Demnach gab es Hinweise, dass die Bewohnerinnen des Hauses die Explosion vorsätzlich herbeiführten, als die Beamten zur Zwangsräumung erschienen. "Möglicherweise wollten sie sich dadurch selbst das Leben nehmen", erklärte der Leiter der Mordkommission, Joachim Poll.

Die drei verletzten Polizisten sollten einer Gerichtsvollzieherin Vollzugshilfe bei der Zwangsräumung leisten. Durch die Verpuffung und den anschließenden Brand wurden die beiden Pferde der Bewohnerinnen getötet.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Unterbringung nach Tötung von Arzt auf Klinikgelände in Bayern

Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen Arzt auf einem Klinikgelände im bayerische Wasserburg am Inn hat das Landgericht Traunstein die Unterbringung des Angreifers in der Psychiatrie angeordnet. Das Gericht folgte in dem Unterbringungsverfahren am Dienstag damit den gleichlautenden Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Auch der 41 Jahre alte Beschuldigte selbst hatte sich demnach in seinem sogenannten letzten Wort dafür ausgesprochen.

EuGH: In Polen und Tschechien lebende EU-Ausländer müssen in Parteien eintreten können

Wer als EU-Bürger dauerhaft in einem anderen Mitgliedsstaat lebt, soll dort auch in eine politische Partei eintreten können. Diesbezügliche Verbote in Tschechien und Polen verstoßen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Luxemburg vom Dienstag gegen EU-Recht. Denn die betroffenen EU-Ausländer seien bei Kommunal- und Europawahlen in Bezug auf das passive Wahlrecht, also das Recht, selbst zu kandidieren, schlechter gestellt. (Az. C-808/21 und C‑814/21)

Frau mit 66 Messerstichen getötet: Prozess um Mord von 2003 in Münster begonnen

Mehr als 20 Jahre nach dem gewaltsamen Tod einer 37-jährigen Frau muss sich ein 52-Jähriger vor dem Landgericht Münster verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann in der zum Prozessauftakt verlesenen Anklage Mord vor. Er soll seine Exfreundin im Jahr 2003 mit 66 Messerstichen getötet haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Der Mann wurde 2018 in Paris festgenommen und kürzlich nach Deutschland ausgeliefert.

Paus will Gewalthilfegesetz noch vor Neuwahl durch den Bundestag bringen

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) dringt auf eine Verabschiedung eines geplanten Gesetzes zum besseren Schutz von Frauen vor Gewalttaten noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl. "Das Gewalthilfegesetz wird Leben retten", sagte Paus am Dienstag in Berlin. Der Entwurf werde nächste Woche im Kabinett beschlossen und solle dann "zügig" im Bundestag beraten werden. Ein Beschluss sei ihrer Meinung nach Anfang des neuen Jahres möglich.

Textgröße ändern: