Peruanische Justiz ordnet Abriss von auf Inka-Ruinen erbautem Hotel an
Die peruanische Justiz hat den Abriss eines Hotels der Sheraton-Kette in der Stadt Cusco angeordnet, bei dessen Bau fünf Jahrhunderte alte Inka-Mauern zerstört worden waren. Mit der Entscheidung endet ein dreijähriger Rechtsstreit zwischen den Behörden und dem zuständigen peruanischen Bauunternehmen, wie die örtliche Presse am Sonntag berichtete. Das noch nicht fertig gestellte Hotel befindet sich in einem zum Weltkulturerbe gehörenden Stadtteil der ehemaligen Hauptstadt des Inka-Reiches im Südosten Perus.
Das Gebäude "untergräbt die Harmonie und typologische Gestaltung des historischen Zentrums von Cusco", sagte der zuständige Richter in seinem von der Tageszeitung "El Comercio" zitierten Urteil. Er ordnete demnach den Wiederaufbau der zerstörten Inka-Mauern an. Der Schaden sei jedoch "irreversibel", sagte ein Mitglied des Regionalrates von Cusco im peruanischen Fernsehen.
Das siebenstöckige Hotel wurde in einem Bereich errichtet, in dem die Höhe der Gebäude in der Regel auf zwei Stockwerke begrenzt ist. Das Kulturministerium hatte dem Bauunternehmen bereits eine Geldstrafe von 2,2 Millionen Dollar (knapp zwei Millionen Euro) auferlegt.
Das Gebäude, dessen Bau 2016 von den Behörden unterbrochen wurde, als er fast abgeschlossen war, befindet sich im historischen Stadtkern, der 1983 von der Unesco zum Welterbe erklärt worden war. Nach Angaben der Behörden wurden die Inka-Mauern zwischen 2012 und 2014 von dem für die Arbeiten verantwortlichen Unternehmen ohne Genehmigung zerstört.
(Y.Ignatiev--DTZ)