Künstler der Gold-Toilette hofft auf "von Robin Hood inspirierte" Diebe
Nach dem Diebstahl einer Toilette aus Gold in Großbritannien hat der Künstler des Werks die Hoffnung geäußert, es handele sich um eine "von Robin Hood inspirierte Aktion". Er habe die Tat zunächst für einen Streich gehalten, sagte der italienische Künstler Maurizio Cattelan der Zeitung "New York Times" am Sonntag. "Wer ist so dumm, eine Toilette zu stehlen? Ich hatte für eine Sekunde vergessen, dass sie aus Gold besteht", fügte er hinzu.
Das Werk "America" war in der Nacht zum Samstag aus dem Blenheim Palace in der englischen Grafschaft Oxfordshire gestohlen worden. Das Goldklo war zuvor im New Yorker Guggenheim Museum ausgestellt gewesen und hatte im vergangenen Jahr eine gewisse Berühmtheit erlangt, weil das Museum es US-Präsident Donald Trump als Leihgabe angeboten hatte, was dieser ablehnte.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben am Samstag einen 66-jährigen Verdächtigen fest. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass mehrere Täter an dem Diebstahl beteiligt waren und mindestens zwei Fahrzeuge nutzten. Das Kunstwerk wurde zunächst nicht wiedergefunden.
Der Künstler hatte über sein Goldklo gesagt, dies sei "Ein-Prozent-Kunst für die 99 Prozent" (der Bevölkerung). "Ich hoffe, es ist immer noch so", sagte Cattelan der "New York Times". "Ich will positiv sein und denken, dass der Raub eine Art von Robin Hood inspirierte Aktion ist."
Der Geschäftsführer des Blenheim Palace, Dominic Hare, gab unterdessen bekannt, dass die Toilette auf einen Wert von fünf bis sechs Millionen Dollar (4,5 bis 5,4 Millionen Euro) geschätzt wird. Zuvor war der Wert mit umgerechnet 1,13 Millionen Euro angegeben worden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Diebe sie einschmelzen, sagte er dem Sender BBC.
(O.Tatarinov--DTZ)