Hohe Schadstoffwerte bei Delfinen im Ärmelkanal
Wissenschaftler haben im Fett und in der Haut von Delfinen im Ärmelkanal erhöhte Schadstoff-Werte gefunden. Besonders die Anteile von Quecksilber und giftigen Chlorverbindungen, sogenannten polychlorierten Biphenylen (PCB), seien besorgniserregend, hieß es in der am Donnerstag im Fachmagazin "Scientific Reports" veröffentlichten Studie.
Den Autoren zufolge zählen die gemessenen Quecksilber-Werte zu den höchsten, die jemals bei großen Delfinen festgestellt wurden. Sie kommen den Werten der Delfinpopulationen im Mittelmeer und an den Küsten Floridas nahe, zwei Orte, die für ihre hohen Quecksilber-Konzentrationen bekannt sind.
Auch die PCB-Belastung ist demnach hoch: Die für Tiere giftigen Chlorverbindungen gelten als eine der Hauptursachen für den Rückgang von Walen in Europa. Obwohl die Schadstoffe vor gut 50 Jahren verboten wurden, sind sie noch immer in den Gewässern nachzuweisen, die damit verschmutzt wurden.
Für die Studie untersuchten die Forscher mehr als 80 Tiere. Sie empfehlen nun, das Gebiet zu einer Schutzzone zu machen. Insgesamt leben im Ärmelkanal vor den Küsten der Normandie und Bretagne rund 400 Tümmler, eine besonders große Delfinart.
(O.Tatarinov--DTZ)