Pariser Justiz hört drei Frauen im Fall Epstein an
Im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen US-Multimillionär Jeffrey Epstein hat die französische Justiz drei Frauen angehört. Sie folgten einem Aufruf an mögliche Opfer oder Zeugen, sich bei den Ermittlern zu melden, wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Details zu den Anhörungen gab sie nicht bekannt.
Die französische Justiz hatte im August Ermittlungen wegen Vergewaltigungen und anderer sexueller Übergriffe im Zusammenhang mit dem Fall Epstein eingeleitet. Dabei sollen mögliche Vergehen gegen teils minderjährige Mädchen aus Frankreich im In- und Ausland untersucht werden.
Untersucht werden laut der Staatsanwaltschaft Vorwürfe, wonach Epstein und Komplizen an einem Sexhandelsring beteiligt gewesen sein sollen. Epstein hatte im August nach Angaben des US-Justizministeriums Suizid in seiner New Yorker Gefängniszelle begangen. Er war in den USA wegen verschiedener Sexualverbrechen angeklagt. Bei einer Verurteilung hätten dem US-Multimillionär, der gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Er war früher unter anderen mit dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump und Ex-US-Präsident Bill Clinton befreundet.
Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Investmentbanker war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden und wurde seitdem als Sexualverbrecher geführt. Eine Reihe von Frauen in den USA erhebt schwere Vorwürfe, denenzufolge Epstein sie auch an Freunde und Bekannte als "Sexsklaven" weiter vermittelt habe. Der britische Prinz Andrew soll einer von ihnen sein, was dieser aber vehement bestreitet.
(N.Loginovsky--DTZ)