Deutsche Tageszeitung - Forscher und Deutsche Krebshilfe wollen Potenzial der Prävention besser ausschöpfen

Forscher und Deutsche Krebshilfe wollen Potenzial der Prävention besser ausschöpfen


Forscher und Deutsche Krebshilfe wollen Potenzial der Prävention besser ausschöpfen
Forscher und Deutsche Krebshilfe wollen Potenzial der Prävention besser ausschöpfen / Foto: ©

Angesichts vieler vermeidbarer Krebsfälle wollen Experten die Möglichkeiten der Vorsorge besser ausschöpfen. "In der Prävention liegt ein riesiges Potenzial", erklärte Gerd Nettekoven, Vorsitzender der Deutschen Krebshilfe, am Dienstag in Berlin. Es gehe darum, "die Menschen zu motivieren, mit einem gesunden Lebensstil ihr persönliches Krebsrisiko zu senken". Zudem soll die Präventionsforschung stärker gebündelt werden.

Textgröße ändern:

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Krebshilfe wollen dazu ein Nationales Krebspräventionszentrum in Heidelberg einrichten. Geplant sind auch eine Präventionsambulanz und ein Informationszentrum. Zudem sollen unter dem Dach des DKFZ in Heidelberg zielgruppengerechte Präventionsprogramme entwickelt werden. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 25 Millionen Euro.

Die Bundesregierung hatte zu Jahresbeginn eine nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen, um die Krebsforschung voranzutreiben und die Prävention zu stärken. Dabei wurde auch der Aufbau eines nationalen Krebspräventionszentrums vereinbart.

In Deutschland erkranken jedes Jahr fast 500.000 Menschen neu an Krebs, rund 220.000 sterben daran. Experten zufolge wäre gut die Hälfte aller Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil und regelmäßige Früherkennung vermeidbar.

"Der Kampf gegen Krebs ist mit besserer Therapie allein nicht zu gewinnen", erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Nötig sei auch bessere Vorsorge. Auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte, der "Kampf gegen den Krebs fängt bei der Prävention an". In den kommenden zehn Jahren werde die Krebsforschung in den Fokus gerückt.

Das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe starteten am Dienstag die erste nationale Krebspräventionswoche, um dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Unter anderem sollte es eine gemeinsame Telefonaktion der beiden Beratungsdienste - des Krebsinformationsdiensts und des Infonetzes Krebs - geben.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich etwa 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen allein durch einen konsequenten gesunden Lebensstil vermeiden ließen. Dazu zählen beispielsweise Nichtrauchen, viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ein geringer Alkoholkonsum.

Zu diesem Schluss kamen auch Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung, mit der sich Tumoren in einem noch heilbaren Stadium entdecken lassen.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

45 Demokratieaktivisten in Hongkong zu Haftstrafen verurteilt

In Hongkongs bislang größtem Prozess gegen Aktivisten der Demokratiebewegung sind am Dienstag alle 45 Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt worden. Den ehemaligen Jura-Professor Benny Tai, der als Drahtzieher ausgemacht wurde, trifft mit zehn Jahren Gefängnis die längste Strafe. In dem Verfahren ging es um von den Demokratie-Aktivisten organisierte inoffizielle Vorwahlen für die Parlamentswahl in der chinesischen Sonderverwaltungszone im Jahr 2000. Australien und die USA übten umgehend Kritik an der Verurteilung.

Bundesgerichtshof verhandelt über Rückzahlung von Bankgebühren

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Dienstag (10.00 Uhr) über die Rückzahlung von Bankgebühren. Konkret geht es um die Kosten für die Führung eines Girokontos und die Girocard. Die Sparkasse Ingolstadt Eichstätt erhob ab 2018 bei einem Bestandskunden Gebühren und informierte ihn im Oktober 2017 darüber. (Az. XI ZR 139/23)

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Partnerin getötet: 81-Jähriger in Bayern in Untersuchungshaft

Nach dem Tod einer 76 Jahre alten Frau im bayerischen Hammelburg ist ihr 81 Jahre alter Partner wegen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Es sei davon auszugehen, dass der Mann für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sei, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mit.

Textgröße ändern: