Vom Aussterben bedrohte Schweinswale vor mexikanischer Küste gesichtet
Vor der mexikanischen Küste sind äußerst seltene und vom Aussterben bedrohte Kalifornische Schweinswale gesichtet worden. Wissenschaftler berichteten am Montag von sechs gesichteten Tieren. Schätzungen zufolge existieren weltweit nur noch 30 Lebewesen ihrer Art. Die Umweltorganisation WWF warnte im vergangenen Jahr davor, dass der Wal, auch Vaquita genannt, aufgrund illegaler Fischerei in seinem natürlichen Lebensraum im Golf von Kalifornien kurz vor dem Aussterben stehe.
Wissenschaftler veröffentlichten Fotos und Videos der Wale, die an der Wasseroberfläche herumtollten. "Es ist sehr erleichternd, lebendige Schweinswale zu sehen. Es zeigt, dass wir die Spezies weiter beschützen müssen", sagte Lorenzo Rojas-Bracho, Leiter des Internationalen Komitees zur Rettung des Vaquitas (Cirva).
Der Kalifornische Schweinswal wird wegen seiner schwarz umrandeten Augen auch "Meerespanda" genannt. Ausgewachsen ist er bis zu anderthalb Meter lang und gehört damit zu den kleinsten Walen der Welt. Er bewohnt nur ein kleines Gebiet im Golf von Kalifornien. Im Jahr 2014 gab es noch fast hundert Tiere seiner Art, 2012 waren es noch doppelt so viele. Bereits im Jahr 2022 könnte die Spezies vollständig ausgestorben sein.
Die jüngste Entdeckung vor der mexikanischen Küste ist ein Hoffnungsschimmer für die Wissenschaftler, die auf einer Expedition nach verbliebenen Exemplaren der Schweinswale gesucht hatten. "Die Forschung ist enorm wichtig, um der Welt zu zeigen, dass die Schweinswale immer noch leben und stark sind", sagte Eva Hidalgo von der Organisation Sea Shepherd.
In China gilt die Schwimmblase des Schweinswals als Delikatesse und kann auf dem Schwarzmarkt Zehntausende Dollar einbringen.
Vor zwei Jahren hatte Mexiko ein Projekt zur Rettung der Vaquitas gestartet. Im Golf von Kalifornien wurden sogenannte Stellnetze verboten, in denen immer wieder Schweinswale als Beifang verendeten. Außerdem sollten von der US-Marine trainierte Delfine die Meeressäuger in ein Schutzgebiet lotsen. Nachdem das erste eingefangene Tier verstarb, wurde das Vorhaben jedoch abgebrochen.
Hollywood-Star Leonardo Di Caprio und der milliardenschwere mexikanische Medientycoon Carlos Slim unterstützten mit ihren Stiftungen Projekte zum Schutz der Spezies.
(Y.Leyard--DTZ)