Deutsche Tageszeitung - Artillerie-Experte zu Generalstabschef der nordkoreanischen Volksarmee ernannt

Artillerie-Experte zu Generalstabschef der nordkoreanischen Volksarmee ernannt


Artillerie-Experte zu Generalstabschef der nordkoreanischen Volksarmee ernannt
Artillerie-Experte zu Generalstabschef der nordkoreanischen Volksarmee ernannt / Foto: ©

Nordkorea hat einen neuen Militärchef: Der Artillerie-Experte General Pak Jong Chon sei zum Generalstabschef der nordkoreanischen Volksarmee ernannt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitagabend. An der Zeremonie nahm demnach auch Machthaber Kim Jong Un teil. Pak löste Ri Yong Gil ab, einen Experten für Militäreinsätze.

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Experten zufolge könnte die Ernennung von Pak darauf hindeuten, dass Nordkorea die Entwicklung neuer Waffen plane. Mit ihm sei es "wahrscheinlicher, dass Pjöngjang der Artillerie mit ihren neuen Waffensystemen Priorität einräumt", sagte Ahn Chan Il, der aus Nordkorea geflohen ist und nun in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul forscht, der Nachrichtenagentur AFP.

In diesem Zusammenhang sei es bemerkenswert, dass Pak Machthaber Kim zum Test neuer Waffen begleitet habe, sagte Ahn. Im August hatte Kim gemeinsam mit Pak dem Test von Geschossen beigewohnt, bei denen es sich nach Angaben aus Pjöngjang um "neuartige taktische Lenkraketen" handelte. Auch zum Test eines Raketensystems im Juli reisten Kim und Pak nach damaligen KCNA-Angaben gemeinsam.

Nordkorea hatte die beiden Tests als Warnung an Südkorea und die USA wegen ihres jährlichen gemeinsamen Militärmanövers bezeichnet. Ahn führte aus, dass Nordkorea auch Südkoreas Erwerb von F-35-Tarnkappenflugzeugen aus den USA nervös mache. Die Kampfjets können sich der Entdeckung via Radar entziehen.

Kim und US-Präsident Donald Trump haben einen Dialog über eine Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel vereinbart. Die Gespräche kommen aber seit Monaten nicht von der Stelle. Ende August stellte Pjöngjang den Dialog infrage. "Unsere Erwartungen an einen Dialog mit den USA schwinden allmählich und wir werden dazu gezwungen, alle unsere bisherigen Maßnahmen zu hinterfragen", zitierte KCNA Vize-Außenminister Choe Son Hui.

(A.Nikiforov--DTZ)

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