Dritter Todesfall in den USA in mögliche Verbindung mit E-Zigaretten gebracht
Die US-Gesundheitsbehörden bringen inzwischen drei Todesfälle aus der jüngsten Zeit in einen möglichen Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten. Dies geht aus Angaben der Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Indiana hervor. Demnach wird ein dortiger Todesfall vom Donnerstag mit den batteriebetriebenen Zigaretten in Verbindung gebracht. Zuvor war ein solcher möglicher Zusammenhang bereits mit zwei Todesfällen in den Staaten Illinois und Oregon hergestellt worden.
In den USA war zuletzt eine deutliche Zunahme von Lungenerkrankungen mit möglicher Verbindung zum E-Zigaretten-Konsum registriert worden. Bei mehr als 200 Krankheitsfällen aus jüngster Zeit wird ein solcher Zusammenhang vermutet. Behördenvertreter sagten am Freitag, in E-Zigaretten enthaltende Cannabisprodukte vom Schwarzmarkt könnten möglicherweise die Krankheitswelle verursacht haben.
Die Behörden des Bundesstaats New York verdächtigen ein in solchen Cannasbisprodukten enthaltenes Öl mit dem Vitamin E als Verursacher. Die Gesundheitsbehörden der US-Bundesregierung wollten sich nicht näher zu diesem Verdacht äußern. Sie verwiesen darauf, dass klare Ergebnisse ihrer Laboranalysen noch ausstünden.
Vitamin E ist in vielen Nahrungsmitteln wie Olivenöl und Mandeln enthalten. Das aus diesem Vitamin gewonnene Öl - sogenanntes Vitamin-E-Acetat - wird in der Form von Kapseln und Dragees als Nahrungszusatzmittel bei Vitamin-E-Mangel eingenommen. Es ist auch in Hautpflegeprodukten enthalten.
Schädliche Wirkungen sind bei diesen Formen der Anwendung nicht bekannt. Wie die US-Zeitung "Washington Post" unter Berufung auf Fachleute berichtete, könnte Vitamin-E-Acetat aber eventuell schädlich sein, wenn es inhaliert wird.
Die US-Behörden gehen schon seit einer Weile verschärft gegen die E-Zigaretten vor. Mehrere Bundesstaaten hoben seit dem vergangenen Jahr das Mindestalter für den Kauf dieser Zigaretten auf 21 Jahre an. San Francisco verbot als erste US-Großstadt deren Verkauf komplett.
Michigan wiederum will in den kommenden Wochen als erster US-Bundesstaat ein Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten in Kraft setzen. Die dortigen Behörden begründen dies damit, dass die Hersteller diese süßlichen Stoffe gezielt verwendeten, um Kinder für ihre Produkte zu gewinnen.
Der Konsum von E-Zigaretten ist nicht zuletzt unter jungen Leuten in den USA weit verbreitet. Schätzungen zufolge nutzen dort rund 3,6 Millionen Schüler diese Geräte, in denen nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird.
(W.Uljanov--DTZ)