Frau bei Attacke in Grundschule in Marseille verletzt
Ein 17-Jähriger hat in einer Grundschule in Marseille eine Frau mit einer Stichwaffe verletzt. Der "sehr aufgeregte" Jugendliche sei am Freitag in die Schule in der südfranzösischen Hafenstadt gestürzt und habe die Kantinen-Mitarbeiterin am Brustkorb verletzt, teilte die Polizei mit. Dann habe er zwei weitere Erwachsene geschlagen. Nach Angaben der verletzten Frau rief er "Allahu Akbar" (Gott ist groß). Von einem terroristischen Motiv gehen die Ermittler bisher aber nicht aus.
Die Äußerungen des 17-Jährigen seien "wirr" gewesen und er sei mit nacktem Oberkörper in die Grundschule eingedrungen, erklärte der Staatsanwalt von Marseille, Xavier Tarabeux, nach einem Besuch am Tatort. Der Angriff habe sich gegen 6.30 Uhr morgens ereignet. Unklar ist demnach, ob es sich bei der Waffe um ein Messer oder eine Schere handelte.
Der Bürgermeister von Marseille, Jean-Claude Gaudin, sprach von einem "extrem schwerwiegenden Vorfall". In dem Fall ermittelt nach Angaben des Staatsanwalts die Justizpolizei. Anti-Terror-Ermittler wurden zunächst nicht eingeschaltet.
Die Grundschule La Pauline östlich des Zentrums blieb wegen des Angriffs geschlossen. Vor der Schule versammelten sich besorgte Mitarbeiter und Eltern. Es gebe "immer mehr Übergriffe", sagte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. "Aber wir können ja nicht einen Polizisten vor jedes Schultor stellen." Am Montag soll allerdings eine Streife über die Sicherheit der Schüler wachen.
(W.Budayev--DTZ)