Deutsche Tageszeitung - Jugendschutzbehörden von Bund und Ländern fordern selbstlernende Filterprogramme

Jugendschutzbehörden von Bund und Ländern fordern selbstlernende Filterprogramme


Jugendschutzbehörden von Bund und Ländern fordern selbstlernende Filterprogramme
Jugendschutzbehörden von Bund und Ländern fordern selbstlernende Filterprogramme / Foto: ©

Experten von Bund und Ländern haben bessere technischen Lösungen zum Kinderschutz von Internetkonzernen und sozialen Netzwerken gefordert. Die Unternehmen müssten Methoden aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) einsetzen, um Kinder durch selbstlernende Filterprogramme vor Pornografie, Gewalt, Missbrauch und Belästigung zu schützen, erklärte das gemeinsame Kompetenzzentrum Bund und Ländern für den Jugendschutz im Internet (Jugendschutz.net) am Donnerstag in Mainz in einem Bericht.

Textgröße ändern:

Aktuelle Jugendschutzlösungen in sozialen Medien seien "nahezu wirkungslos, da sie Inhalte nicht differenziert filtern können", erklärte das Zentrum. Heute bereits existierende Technologien zur automatischen Inhaltserkennung, die auf dem maschinellen Lernen basierten, könnten dagegen schnell große Datenmengen durchsuchen.

Darüber hinaus forderte das Zentrum in seinem Lagebericht von den Unternehmen Verbesserungen auch in anderen Bereichen. So sollten die Anbieter von Betriebssystemen für Smartphones diese so konzipieren, dass für jedes Gerät benutzerfreundlich und zentral eine bestimmte Altersstufe eingestellt werden kann. Durch eine Schnittstelle soll diese Voreinstellung an alle Apps weitergegeben werden, damit gegebenenfalls automatisch in einen geschützten Kindermodus geschaltet wird.

Derartige "Kindersicherungen" blockieren etwa die Kontaktaufnahme zu Fremden oder sorgen dafür, dass bestimmte Inhalte nicht angezeigt werden. Sie müssen bislang für jede App einzeln aktiviert werden.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Partnerin getötet: 81-Jähriger in Bayern in Untersuchungshaft

Nach dem Tod einer 76 Jahre alten Frau im bayerischen Hammelburg ist ihr 81 Jahre alter Partner wegen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Es sei davon auszugehen, dass der Mann für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sei, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mit.

Urteil rechtskräftig: Vier Jahre Haft wegen Misshandlung von Pflegekindern in Bayern

Wegen der körperlichen Misshandlung ihrer Pflegekinder ist eine 54 Jahre alte Frau in Bayern rechtskräftig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Ansbach verwarf am Montag die Berufung von Gabriele P. gegen ein entsprechendes Urteil des Ansbacher Amtsgerichts, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Leichenteile im Rhein: Mann wegen Totschlags verurteilt

Nach dem Fund von Leichenteilen im Rhein im vergangenen April hat das Landgericht Waldshut-Tiengen einen 58 Jahre alten Mann zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er wurde wegen Totschlags und eines Waffendelikts verurteilt, wie ein Gerichtssprecher am Montag in der baden-württembergischen Stadt mitteilte. Das Gericht hatte bei dem geständigen Mann keine Mordmerkmale festgestellt, das Strafmaß bewegt sich im Rahmen einer Verständigung der Prozessbeteiligten.

Textgröße ändern: