Hardliner Rees-Mogg fläzt sich in Brexit-Debatte auf Bank in der ersten Reihe
Der zumeist aristokratisch auftretende Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg hat durch einen respektlosen Auftritt im Londoner Unterhaus am Dienstagabend jede Menge Kritik und Spott auf sich gezogen. Rees-Mogg wurde dabei beobachtet, wie er sich in dem altehrwürdigen Parlament mit Krawatte und Anzug quer auf eine Bank in der ersten Reihe fläzte, um kurz vor der wichtigen Brexit-Abstimmung eine Pause einzulegen. Der 50-jährige Abgeordnete mit den runden Brillengläsern, der die Elite-Schule Eton und die Universität Oxford besuchte, grinste während seiner Show-Einlage.
Das Verhalten von Rees-Mogg wurde um so mehr kritisiert, als er formal der Repräsentant der Regierung im Unterhaus ist. "Der Leader of the House, über drei Sitze verteilt, herumliegend, als wenn es für ihn sehr langweilig wäre, zuzuhören", bemerkte die Grünen-Chefin Caroline Lucas. Sie hielt Rees-Mogg "verächtliches" Verhalten gegenüber der Demokratie vor. Der so Kritisierte zog lediglich die Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf, ohne sich aufrecht hinzusetzen.
Im Internet erschienen Fotomontagen, in denen die Silhouette des ausgestreckten Rees-Mogg mit einem Kursverfall des britischen Pfundes oder der abnehmenden Zahl der Tories im Unterhaus kombiniert wurde. Der konservative Abgeordnete sei "unter dem Gewicht seiner eigenen Bedeutung zusammengebrochen", merkte ein Internet-Nutzer an. Ein anderer meinte, die ungewöhnliche Sitzhaltung des Tory-Abgeordneten erkläre sich dadurch, "dass er überhaupt kein Rückgrat" habe.
(Y.Leyard--DTZ)