Drei Tote bei Absturz von Wartungsgondel an Sendemast in Nordhessen
Beim Absturz einer Wartungsgondel an einem Sendemasten auf dem Hohen Meißner in Nordhessen sind am Dienstag drei Menschen ums Leben gekommen. Die Gondel sei aus einer Höhe von 50 Metern abgestürzt, die Opfer eingeklemmt worden, teilte die Polizei in Eschwege mit. Nach Informationen des Hessischen Rundfunks (HR) könnten Probleme mit einer Seilwinde die Unglücksursache gewesen sein.
Die Unglücksstelle wurde für die Ermittlungen gesperrt, das Amt für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik des Regierungspräsidiums Kassel übernahm die Ermittlungen, wie die Polizei mitteilte. Laut einem Polizeisprecher ereignete sich das Unglück am mit rund 220 Metern höchsten Turm der Anlage. Die Gondel sei an einer Seilbahnkonstruktion befestigt gewesen, als sie aus etwa 50 Metern herunter abgestürzt sei, sagte der Sprecher. Zur möglichen Unglücksursache äußerte er sich nicht.
Die Sendeanlage auf dem Hohen Meißner, einem Mittelgebirge im Fulda-Werra-Bergland, wird vom HR betrieben. Der Berg liegt in der Nähe von Hessisch Lichtenau, rund 40 Kilometer südöstlich von Kassel. Mit einer Höhe von 753,6 Metern gehört er zu den höchsten Bergen Hessens. Bekannt ist der Hohe Meißner für zahlreiche Wanderwege.
Insgesamt gibt es dort vier aktive Masten, über die Radiowellen in UKW und DAB+ sowie das Fernsehprogramm ausgestrahlt werden. Nach HR-Angaben wurde an der Anlage seit Freitag eine neue Antenne aufgebaut. Sie sollte demnach Ende September fertig sein. Die Arbeiten seien von einer Fremdfirma ausgeführt worden, teilte der Sender mit.
In einer ersten Stellungnahme drückte der HR seine Anteilnahme aus. "Mit Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod der drei Arbeiter am Sender Hoher Meißner aufgenommen, schrieb die Pressestelle des Senders auf Twitter. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen."
Der Intendant des Senders, Manfred Krupp, sagte im HR-Programm, dass der Unfall "große Bestürzung" ausgelöst habe. "Wir werden alles dazu beitragen, dass der Sachverhalt so umfassend wie möglich aufgeklärt wird", fügte er hinzu.
(W.Uljanov--DTZ)