Deutsche Tageszeitung - Mindestens acht Tote bei Feuerinferno auf Schiff vor Kaliforniens Küste

Mindestens acht Tote bei Feuerinferno auf Schiff vor Kaliforniens Küste


Mindestens acht Tote bei Feuerinferno auf Schiff vor Kaliforniens Küste
Mindestens acht Tote bei Feuerinferno auf Schiff vor Kaliforniens Küste / Foto: ©

Feuerinferno mit zahlreichen Toten vor der Küste Kaliforniens: Nach einem verheerenden Brand auf einem Schiff nahe der Insel Santa Cruz haben die Rettungskräfte acht Todesopfer geborgen. 26 weitere Menschen würden noch vermisst, teilten die kalifornischen Behörden am Montag (Ortszeit) mit. Die Chancen, noch Überlebende zu bergen, schwanden. Das Boot "Conception" mit Tauch-Touristen an Bord war am Montagmorgen knapp 20 Meter vor der Insel gekentert.

Textgröße ändern:

Polizeisprecher Bill Brown bestätigte auf einer Pressekonferenz den Tod von acht Menschen. Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Brandes 39 Menschen an Bord der "Conception", von denen sich fünf Besatzungsmitglieder retten konnten.

Die 34 weiteren Insassen der "Conception" hatten nach ersten Erkenntnissen unter Deck geschlafen, als das Feuer ausbrach. Ein Sprecher des Bezirks Ventury County sagte dem Fernsehsender CNN, er befürchte zahlreiche Tote. Die fünf Überlebenden konnten sich nach Angaben der Küstenwache mit einem Sprung ins Wasser retten und wurden an Bord des Privatboots "Grape Escape" in Sicherheit gebracht.

Shirley Hansen, die sich mit ihrem Ehemann Bob mit der "Grape Escape" in der Nähe des Unglücksortes befand, berichtete, wie sie von Klopfgeräuschen geweckt wurde. Die Männer seien verzweifelt gewesen, einer von ihnen habe eine Freundin an Bord der "Conception" gehabt. Zwei von ihnen seien zurückgepaddelt, um nach Überlebenden zu suchen.

Einsatzkräfte in Hubschraubern und Booten sowie auf einem Schiff der Küstenwache hatten am Montagmorgen stundenlang in der Dunkelheit gegen das Flammeninferno angekämpft. Nach Angaben des Chefs der Küstenwache waren das Feuer und die davon ausgehende Hitze so intensiv, dass die Einsatzkräfte nicht an Bord der "Conception" gehen konnten. Die Flammen seien wegen des an Bord gelagerten Benzins immer wieder neu entfacht worden. Die Bootstanks konnten mehr als 6000 Liter Treibstoff fassen.

Das Boot sank noch während der Löscharbeiten. Die Einsatzkräfte setzten die Suche nach möglichen Überlebenden entlang der Küste fort. Eine Sprecherin der Küstenwache sagte, alle Sicherheitsvorschriften seien an Bord des 1981 in Betrieb genommenen Schiffes eingehalten worden. Der Schiffseigentümer habe mit den Einsatzkräften kooperiert.

Das rund 23 Meter lange Touristenboot "Conception" war in der Nähe der Insel Santa Cruz in Brand geraten. Angaben des Veranstalters "Truth Aquatics" zufolge sollten Besatzung und Passagiere der "Conception" im Laufe des Montag von einem dreitägigen Tauchausflug rund um die Insel zurückkehren. Das Schiff sei mit 46 Schlafkojen ausgestattet gewesen.

US-Medien veröffentlichten Aufnahmen des Notrufs, den die Besatzung der "Conception" an die Küstenwache abgesetzt hatte. Darauf waren mehrere "Mayday!"-Rufe zu hören sowie der Ausruf "Ich kann nicht atmen". Zudem ist ein Vertreter der Küstenwache zu hören, der die Besatzung fragt, ob die Passagiere das Boot verlassen könnten und ob sich Feuerlöscher an Bord befänden. Die Antwort darauf ist jedoch unverständlich.

Die Gewässer rund um die Unglücksstelle vor der Küste Südkaliforniens sind eine bei Touristen und Wassersportlern beliebte Ausflugsregion.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Partnerin getötet: 81-Jähriger in Bayern in Untersuchungshaft

Nach dem Tod einer 76 Jahre alten Frau im bayerischen Hammelburg ist ihr 81 Jahre alter Partner wegen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Es sei davon auszugehen, dass der Mann für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sei, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mit.

Urteil rechtskräftig: Vier Jahre Haft wegen Misshandlung von Pflegekindern in Bayern

Wegen der körperlichen Misshandlung ihrer Pflegekinder ist eine 54 Jahre alte Frau in Bayern rechtskräftig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Ansbach verwarf am Montag die Berufung von Gabriele P. gegen ein entsprechendes Urteil des Ansbacher Amtsgerichts, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Leichenteile im Rhein: Mann wegen Totschlags verurteilt

Nach dem Fund von Leichenteilen im Rhein im vergangenen April hat das Landgericht Waldshut-Tiengen einen 58 Jahre alten Mann zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er wurde wegen Totschlags und eines Waffendelikts verurteilt, wie ein Gerichtssprecher am Montag in der baden-württembergischen Stadt mitteilte. Das Gericht hatte bei dem geständigen Mann keine Mordmerkmale festgestellt, das Strafmaß bewegt sich im Rahmen einer Verständigung der Prozessbeteiligten.

Textgröße ändern: