Polizei: Amok-Schütze in Texas möglicherweise an Angriff in Kino gehindert
Bei dem Schusswaffenangriff im texanischen Odessa hat die Polizei möglicherweise ein noch größeres Blutbad verhindert. Hätten die Beamten den Schützen nicht getötet, hätte er vermutlich seinen Amoklauf im Kinokomplex der Stadt fortgesetzt, sagte Odessas Polizeichef Michael Gerke am Sonntag. Dass der Mann zu dem Kino gefahren sei, lasse auf diesen Plan schließen, sagte Gerke. Der Täter hatte am Samstag einer neuen Bilanz zufolge insgesamt sieben Menschen erschossen.
Der Angriff begann laut Polizei bei einer Verkehrskontrolle. Nach ersten Erkenntnissen griff der Mann zu einem Sturmgewehr und eröffnete das Feuer, als Polizisten ihn auf einer Autobahn im Westen von Texas zwischen den Städten Odessa und Midland stoppen wollten. Anschließend flüchtete er, schoss aber auf der Flucht auf weitere Menschen und kaperte einen Post-Transporter. Seine Flucht endete schließlich auf einem Parkplatz vor dem Kino, wo er bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde.
Insgesamt sieben Menschen im Alter zwischen 15 und 57 Jahren wurden bei dem Amoklauf getötet, 22 weitere verletzt. Unter den Verletzten ist nach Polizeiangaben auch ein 17 Monate altes Mädchen. Es wurde demnach im Gesicht getroffen, doch sei es inzwischen wieder auf dem Weg der Besserung.
Bei dem Schützen handelt es sich nach Facebook-Angaben der Polizei um einen 36-jährigen weißen Mann aus Odessa namens Seth Aaron Ator. Er sei der Polizei wegen früherer Vergehen bekannt, es liege jedoch kein Haftbefehl gegen ihn vor, sagte Gerke. Die Motive des Mannes waren zunächst unklar, doch schloss FBI-Sonderagent Christopher Combs terroristische Verbindungen des Verdächtigen aus.
Combs wies darauf hin, dass sein Team nicht das erste Mal mit einer Massenschießerei konfrontiert war - und dass der Fall von Odessa sicherlich nicht ihr letzter sein werde.
(Y.Leyard--DTZ)