Deutsche Tageszeitung - Südosten der USA wappnet sich für möglichen Monster-Sturm

Südosten der USA wappnet sich für möglichen Monster-Sturm


Südosten der USA wappnet sich für möglichen Monster-Sturm
Südosten der USA wappnet sich für möglichen Monster-Sturm / Foto: ©

Der Südosten der USA wappnet sich für den Hurrikan "Dorian". Nach dem Bundesstaat Florida rief inzwischen auch Georgia den Notstand aus. Bewohner machten Hamsterkäufe und verrammelten ihre Fenster. An Tankstellen herrschte großer Andrang. US-Präsident Donald Trump warnte, der Sturm könnte ein "absolutes Monster" werden.

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"Dorian" erreichte nach Angaben von US-Meteorologen am Freitagnachmittag (Ortszeit) die Hurrikan-Stufe 3 auf der fünfstufigen Skala. Die Windgeschwindigkeiten lagen bei bis zu 185 Stundenkilometern. Das US-Hurrikanzentrum (NHC) in Miami sagte voraus, dass der Sturm noch weiter an Wucht gewinnt, bevor er auf das US-Festland prallt. Dies erwartete das NHC für den späten Montagabend oder Dienstagfrüh.

Am Freitagnachmittag befand sich das Zentrum des Wirbelsturms diesen Angaben zufolge etwa tausend Kilometer östlich der Küste von Florida. Der Sturm bewegte sich mit einem Tempo von 17 Stundenkilometern in nordwestlicher Richtung vorwärts.

Allerdings war noch höchst ungewiss, wo genau der Sturm auf die US-Südostküste prallen würde. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, rief vorsorglich den Notstand für alle 67 Verwaltungsbezirke des Bundesstaats aus. Der Gouverneur von Georgia, Brian Kemp, erklärte den Notstand für zwölf Bezirke entlang der Küste.

US-Präsident Donald Trump sagte wegen des Hurrikans eine geplante Reise nach Polen ab. "Das Wichtigste für uns ist die Sicherheit der Leute", sagte er. "Dorian" könne sich zu einem "sehr großen Hurrikan entwickeln, vielleicht einem der größten", warnte Trump.

Auch der Präsident erklärte den Notstand in Florida. Dies ermöglichte es ihm, gegebenenfalls rasch die Hilfe durch Bundesbehörden für den Staat zu mobilisieren. Die Nationalgarde von Florida mobilisierte nach eigenen Angaben bis Freitag bereits rund 2000 ihrer Mitglieder für die Katastrophenhilfe, am Samstag sollte dies für weitere 2000 geschehen. Die US-Küstenwache rief kommerzielle Schiffe auf, die Häfen von Süd-Florida zu verlassen.

Gouverneur DeSantis warnte, dass es zu massiven Überschwemmungen kommen könne. Mit möglichen Evakuierungsanordnungen wollte er aber noch abwarten, bis klarer sein würde, welchen Weg "Dorian" nehmen würde. In Georgia sagte Gouverneur Kemp, der Sturm könne "katastrophale Auswirkungen" für die gesamte Südostküste der USA haben.

DeSantis rief die Einwohner von Florida dazu auf, sich Vorräte an Essen, Wasser und Medikamenten für sieben Tage anzulegen.

An Supermarktkassen und Tankstellen in Florida bildeten sich lange Schlangen von Bewohnern, sie sich vorsorglich mit Trinkwasser und Lebensmitteln eindeckten sowie ihre Autos volltankten, um im Notfall fliehen zu können. Ein für Samstagabend geplantes Konzert der Rolling Stones in Miami wurde wegen des Wirbelsturms um einen Tag vorgezogen.

"Dorian" bedrohte neben dem Südosten der USA auch die Bahamas. Das NHC warnte, dass der Hurrikan auf diesen Inseln gefährliche Wellen von einer Höhe von 4,50 Meter über dem normalen Gezeitenspiegel auslösen könnte.

Am Mittwoch hatte "Dorian" auf seinem Weg durch die Karibik Puerto Rico passiert, die Insel aber weitgehend verschont. Das zu den USA gehörende Puerto Rico war 2017 von Hurrikan "Maria" in großen Teilen zerstört worden. Durch den Wirbelsturm und im darauf folgenden Chaos kamen Schätzungen zufolge knapp 3000 Menschen ums Leben.

(Y.Ignatiev--DTZ)

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