Prozess gegen vier Männer wegen Brands in Saunaklub mit drei Toten begonnen
Zweieinhalb Jahre nach einem tödlichen Brand in einem Berliner Saunaklub müssen sich seit Freitag vier Männer vor Gericht verantworten. Vor dem Amtsgericht Tiergarten begann der Prozess gegen einen Gast und drei Betreiber mit der Anklageverlesung, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Der 37-jährige Saunabesucher soll das Feuer fahrlässig verursacht haben - seine nicht ordnungsgemäß entsorgte Zigarette führte laut Anklage zu dem Brand mit drei Toten.
Die 42 und 44 Jahre alten Geschäftsführer der Betreibergesellschaft trugen der Staatsanwaltschaft zufolge im Vorfeld nicht dafür Sorge, dass die Brandschutzvorschriften eingehalten wurden. Der vierte Angeklagte, der 33-jährige Betriebsleiter der Einrichtung, soll es versäumt haben, die vorhandene Entrauchungsanlage überprüfen zu lassen und Rettungswege freizuhalten.
Bei dem schweren Brand im Februar 2017 waren demnach Notausgänge nicht beleuchtet und Rettungswege verstellt beziehungsweise verbaut. Damals konnten drei Gäste nur noch tot geborgen werden. Ein weiterer wurde schwer verletzt. Für den Prozess wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und Brandstiftung sind vier weitere Termine bis Ende September anberaumt.
(O.Tatarinov--DTZ)