Beschlüsse der Artenschutzkonferenz in Genf sind "Eingeständnis des Notstandes"
Zum Abschluss der Konferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) hat Generalsekretärin Ivonne Higuero die Beschlüsse als "Eingeständnis des Notstandes" bezeichnet. Bei der Artenschutz-Konferenz, die am Mittwoch in Genf nach zwölf Tagen zu Ende ging, wurde unter anderem ein Schutzstatus für die vom Aussterben bedrohten Giraffen in Afrika beschlossen.
Vertreter aus den mehr als 180 Vertragsstaaten hatten seit dem 17. August über Neuaufnahmen und Änderungen über geschützte Tier- und Pflanzenarten sowie die abgestimmten Einschränkungen für den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen beraten.
Die Umweltorganisation WWF begrüßte die Beschlüsse als "bedeutsames Engagement für die Zukunft tausender Arten". Die Aufnahme neuer bedrohter Arten bezeichnete Susan Lieberman von der US-Naturschutzstiftung Wildlife Conservation Society als "bittersüßen Erfolg", da es bedeute, dass immer mehr Arten vom Aussterben bedroht seien.
Erstmals sollen Giraffen, deren Bestand in den vergangenen 30 Jahren um 40 Prozent zurückgegangen war, in den Anhang II des Artenschutzabkommens aufgenommen werden. Dies würde die Nachverfolgung und Regulierung des Handels mit Giraffen-Produkten ermöglichen. Auch legal erworbene Jagdtrophäen müssten registriert und ihr Export genehmigt werden. Nach Zahlen der Weltnaturschutzunion (IUCN) leben heute in Afrika weniger als 100.000 Tiere in freier Wildbahn.
Auch 18 Hai- und Rochenarten wurden auf der Konferenz per Mehrheitsbeschluss unter Schutz gestellt.
Außerdem vereinbarten die Vertragsstaaten nach einer hitzigen Debatte mit afrikanischen Vertretern ein Verbot des Exports wild gefangener Afrikanischer Elefanten. Die Neuregelung betrifft insbesondere Zoos. Mit den Elefanten soll künftig nur noch Handel getrieben werden, wenn dies ihrem Erhalt in freier Wildbahn dient.
Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen Cites wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Es umfasst derzeit etwa 5000 Tier- und 29.000 Pflanzenarten. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, angepasst.
(W.Budayev--DTZ)