Deutsche Tageszeitung - Puerto Rico rüstet sich für Sturm "Dorian"

Puerto Rico rüstet sich für Sturm "Dorian"


Puerto Rico rüstet sich für Sturm "Dorian"
Puerto Rico rüstet sich für Sturm "Dorian" / Foto: ©

Zwei Jahre nach dem verheerenden Hurrikan "Maria" hat sich die Karibikinsel Puerto Rico für die mögliche Ankunft eines neuen großen Wirbelsturms gerüstet. Die frischgekürte Gouverneurin des US-Außenterritoriums, Wanda Vázquez, rief am Montagabend (Ortszeit) bereits den Notstand aus. Die US-Katastrophenschutzbehörde Fema teilte mit, sie habe rund 3000 ihrer Mitarbeiter für Noteinsätze auf der Insel mobilisiert.

Textgröße ändern:

Der Tropensturm "Dorian" mit Windgeschwindigkeiten von 85 Stundenkilometern befand sich am Dienstagnachmittag (Ortszeit) nach Angaben des US-Hurrikanzentrums (NHC) im Bereich der Kleinen Antillen. Er bewegte sich mit einem Tempo von 20 Stundenkilometern in nordwestliche Richtung vorwärts. Die Meteorologen erwarteten, dass der Sturm am Mittwoch Hurrikan-Stärke erreicht, wenn er voraussichtlich an der Südwestküste von Puerto Rico vorbeizieht.

Das NHC sagte voraus, dass "Dorian" danach noch am Mittwoch den Nordosten der Dominikanischen Republik erreicht und sich zwischen Donnerstag und Freitag den Bahamas sowie Turks- und Caicosinseln nähert.

Puerto Ricos Gouverneurin Vázquez versicherte, dass die regionalen Behörden diesmal besser für den Sturm gewappnet seien als bei "Maria". Ihr Vorgänger Ricardo Rosselló war Anfang des Monats unter anderem deshalb zurückgetreten, weil er für Korruption im Zusammenhang mit Hilfsgeldern nach dem Durchzug von Hurrikan "Maria" verantwortlich gemacht worden war.

Durch "Maria" waren laut einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern auf Puerto Rico schätzungsweise knapp 3000 Menschen ums Leben gekommen. Der Hurrikan verursachte auf der Insel einen weitgehenden Zusammenbruch der Strom- und Wasserversorgung sowie des Straßen- und Telefonnetzes. Viele Dörfer waren monatelang von der Außenwelt abgeschnitten, kranke und alte Bewohner hatten keinen Zugang zu medizinischer Versorgung.

Harte Kritik gab es nicht nur am Krisenmanagement des damaligen Gouverneurs Rosselló, sondern auch an US-Präsident Donald Trump. Bei einem Besuch des Territoriums im September 2017 bezeichnete Trump die Zahl der dortigen Todesopfer als vergleichsweise minimal. Der Hilfe für die ungefähr zeitgleich vom Wirbelsturm "Harvey" heimgesuchten US-Bundesstaaten Texas und Louisiana hatte er dagegen hohe Priorität eingeräumt.

Zu "Dorian" schrieb Trump nun im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Wow! Schon wieder bewegt sich ein großer Sturm auf Puerto Rico zu. Hört das nie auf?" Er behauptete zugleich, dass der US-Kongress im vergangenen Jahr wegen "Maria" staatliche Hilfen im Volumen von 92 Milliarden Dollar (83 Milliarden Euro) für das Territorium genehmigt habe, was "absoluter Rekord" sei.

Tatsächlich hat der Kongress nach Angaben der Fema aber nur 42,5 Milliarden Dollar für Puerto Rico gebilligt - und davon sind dort bislang weniger als 14 Milliarden Dollar angekommen.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Faeser und Wissing fordern nach Silvester-Gewalt harte Strafen

Nach erneuten Angriffen an Silvester auf Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in Berlin und anderen deutschen Städten haben Vertreter der Bundesregierung sich für ein härteres Durchgreifen ausgesprochen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe), es müsse künftig härtere Strafen geben. "Chaoten und Gewalttäter, die Einsatzkräfte angreifen und mit hochgefährlichen Sprengsätzen die Gesundheit von Menschen aufs Spiel setzen, verstehen nur Härte", argumentierte sie.

Berliner Polizei meldet "schweren Sicherheitsvorfall" mit zwei verletzten Beamten

Die Berliner Polizei hat am Donnerstagabend einen "schweren Sicherheitsvorfall" mit zwei durch eine Explosion verletzten Beamten gemeldet. Der Vorfall habe sich gegen 20.20 Uhr an der Umzäunung des Polizeiabschnitts 12 im nördlichen Stadtteil Wittenau ereignet, teilte die Polizei im Onlinedienst X mit. Dabei seien ein Beamter und eine Beamtin "während eines routinemäßigen Sicherheitsgangs zum Teil schwer verletzt" worden.

Musk ruft zu Freilassung von rechtsradikalem britischen Aktivisten auf

Wenige Tage nach seinem Wahlaufruf für die AfD in Deutschland hat Tech-Milliardär Elon Musk sich für die Freilassung des inhaftierten rechtsradikalen britischen Aktivisten Tommy Robinson ausgesprochen. Robinson befinde sich im Gefängnis, "weil er die Wahrheit gesagt hat" und sollte "freigelassen werden", schrieb Musk in der Nacht zum Donnerstag im Onlinedienst X. Mehrere Rechtsaußen-Politiker unterstützten die Forderung, darunter der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders.

Inhaftierte Journalistin im Iran: Italien bestellt iranischen Botschafter ein

Zwei Wochen nach der Inhaftierung der italienischen Journalistin Cecilia Sala im Iran hat die italienische Regierung Teherans Botschafter in Rom einbestellt. Der Generalsekretär des italienischen Außenministeriums, Riccardo Guariglia, habe gegenüber Irans Botschafter Mohammed Resa Saburi die "sofortige Freilassung" Salas gefordert, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte. Zudem forderte Guariglia demnach "würdige" und menschenrechtskonforme Haftbedingungen für die Journalistin.

Textgröße ändern: