Berliner Pandadame Meng Meng ist trächtig
Das Pandaweibchen Meng Meng aus dem Berliner Zoo ist trächtig. Die Ultraschalluntersuchung zeigte am Dienstag mindestens ein Pandababy, wie der Zoo mitteilte. Die Geburt wird nun binnen zwei Wochen erwartet. Es wäre deutschlandweit der erste Pandanachwuchs.
Bereits vor zwei Wochen hatte der Zoo die Hoffnung geäußert, dass Meng Meng trächtig sein könnte. Sicher bestätigt wurde das aber erst durch den neuen Ultraschall. "Wir sind voller Freude über diese Nachricht", erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem. Bei bedrohten Tierarten wie den Pandas sei jeder Nachwuchs "ein großes Geschenk".
Das Pandaweibchen war im April künstlich befruchtet worden, um die Chancen auf Nachwuchs zu erhöhen. Zuvor waren Meng Meng und der männliche Panda Jiao Qing zusammengeführt worden. Ob die Paarungsversuche erfolgreich waren, ließ sich aber nicht feststellen.
Mit Hilfe von Apfelstückchen, Keksen und Honigwasser konnte die sechsjährige Meng Meng am Dienstagmorgen nun per Ultraschall untersucht werden, nachdem ähnliche Versuche in der vergangenen Woche gescheitert waren. Dabei entdeckten die Spezialisten knapp 20 Wochen nach Meng Mengs und Jiao Qings erstem Kennenlernen ein kleines, kräftig schlagendes Herz.
Die Ergebnisse der Hormonuntersuchungen, das Verhalten der Pandadame und die Größe des Jungtiers lassen demnach auf eine Geburt in den kommenden beiden Wochen schließen. Meng Meng wird nun rund um die Uhr beobachtet.
Pandas bringen eines oder zwei, selten sogar drei Jungtiere auf einmal zur Welt. Auch wenn nur ein Jungtier bei der Ultraschalluntersuchung entdeckt wurde, besteht dem Zoo zufolge immer noch die Chance auf eine Mehrlingsgeburt.
Die Jungtiere werden nach rund vier bis sechs Monaten Tragzeit nur spärlich behaart und blind geboren. Mit einem Gewicht von meist nur 90 bis 130 Gramm bringt der Nachwuchs nur ein Bruchteil des Gewichts seiner Mutter auf die Waage.
Pandas sind speziell - nicht nur was ihre Nahrung Bambus betrifft, sondern auch bei der Fortpflanzung. Pandaweibchen können nur einmal im Jahr, in einem Zeitraum von 24 bis 72 Stunden, befruchtet werden.
Meng Meng und Jiao Qing waren im Sommer 2017 aus China nach Berlin gekommen - als vorerst auf 15 Jahre befristete Leihgabe. Sie bewohnen ein eigens errichtetes Gehege namens Panda Garden. Der Pandanachwuchs würde zwei bis vier Jahre in Berlin bleiben, bevor er nach China umziehen würde.
Von 1980 bis zum Sommer 2012 lebten im Berliner Zoo schon einmal drei Große Pandas. Das bei den Zoobesuchern beliebte Männchen Bao Bao starb vor rund sieben Jahren im hohen Alter von 34 Jahren. Paarungsversuche mit den früher verstorbenen Weibchen Tjen Tjen und Yan Yan blieben erfolglos.
(Y.Ignatiev--DTZ)