Deutsche Tageszeitung - Polizei und Zoll finden im Hamburger Hafen weitere 700 Kilogramm Kokain

Polizei und Zoll finden im Hamburger Hafen weitere 700 Kilogramm Kokain


Polizei und Zoll finden im Hamburger Hafen weitere 700 Kilogramm Kokain
Polizei und Zoll finden im Hamburger Hafen weitere 700 Kilogramm Kokain / Foto: ©

Rauschgiftfahnder von Polizei und Zoll haben im Hamburger Hafen eine weitere Großlieferung mit rund 700 Kilogramm Kokain beschlagnahmt. Die Drogen entdeckten sie nach Polizeiangaben von Montag bereits im April nach Hinweisen in einem mit Bananen beladenen Frachtcontainer und nahmen anschließend mehrere mutmaßliche Täter fest. Vor wenigen Tagen erfolgte nun noch die Festnahme eines letzten bekannten Verdächtigen in Mazedonien.

Textgröße ändern:

In diesem Jahr zogen die Sicherheitsbehörden in Hamburg somit bereits etwa 7,14 Tonnen Kokain aus dem Verkehr. Das ist etwa das Doppelte der Menge aus dem bisherigen Rekordjahr 2017, als die Ermittler im Hamburger Hafen etwa 3,8 Tonnen entdeckten.

Zum Wert der nun entdeckten 700 Kilogramm machte die Polizei keine Angaben. Dieser ist abhängig von der Reinheit. Je höher das Rauschgift konzentriert ist, desto mehr Verkaufsportionen lassen sich nach der üblichen Streckung mit anderen Substanzen daraus herstellen. Sollte es sich um hochreines Kokain handeln, läge der Straßenverkaufswert bei etwa 160 Millionen Euro.

Nach der Entdeckung der Drogen im April hatten die Ermittler der gemeinsamen Rauschgiftermittlungsgruppe von Polizei und Zoll nach eigenen Angaben beobachtet, wie mehrere Verdächtige den Kühlcontainer mit den Bananen zu einer in Frachtpapieren nicht vermerkten Lagerhalle in Hamburg fuhren, wo ein weiterer Kühlcontainer mit "Austauschbananen" bereitstand. Anscheinend sollten die Kartons mit den Drogen unbemerkt entnommen werden.

Drei Männer wurden gleich vor Ort festgenommen, später folgten der Lastwagenfahrer sowie zwei weitere Verdächtige, die in der Hafenlogistik arbeiteten und laut Ermittlern als sogenannte Innentäter den Schmuggel ermöglichten. Flüchtig blieb der den Beamten namentlich bekannte, wegen Drogendelikten einschlägig bekannte Käufer des zweiten Kühlcontainers. Er hatte sich nach Mazedonien abgesetzt und versteckte sich in einem Feriengebiet.

Dort spürten Zielfahnder des Hamburger Landeskriminalamts den 54-jährigen Deutschen, der bereits seit Jahrzehnten aus Drogengeschäften im Bereich organisierter Kriminalität bekannt ist, auf. Am Mittwoch nahmen mazedonische Polizisten ihn in seinem Versteck auf Grundlage eines europäischen Haftbefehls fest. Damit sei nun auch der letzte identifizierbare Verdächtige aus dem Schmuggelversuch gefasst worden, teilte die Polizei mit.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

17-Jähriger soll eigenen Vater ermordet haben: Prozess in Mainz begonnen

Weil er seinen eigenen Vater ermordet haben soll, muss sich ein 17-Jähriger seit Montag vor dem Landgericht Mainz verantworten. Nach Angaben eines Gerichtssprechers in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurde zu Prozessbeginn die Anklage verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen Mord vor. Wegen des Alters des Angeklagten wird ohne Öffentlichkeit verhandelt.

Partnerin getötet: 81-Jähriger in Bayern in Untersuchungshaft

Nach dem Tod einer 76 Jahre alten Frau im bayerischen Hammelburg ist ihr 81 Jahre alter Partner wegen Totschlags in Untersuchungshaft gekommen. Es sei davon auszugehen, dass der Mann für den Tod seiner Partnerin verantwortlich sei, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in Würzburg mit.

Urteil rechtskräftig: Vier Jahre Haft wegen Misshandlung von Pflegekindern in Bayern

Wegen der körperlichen Misshandlung ihrer Pflegekinder ist eine 54 Jahre alte Frau in Bayern rechtskräftig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Ansbach verwarf am Montag die Berufung von Gabriele P. gegen ein entsprechendes Urteil des Ansbacher Amtsgerichts, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Leichenteile im Rhein: Mann wegen Totschlags verurteilt

Nach dem Fund von Leichenteilen im Rhein im vergangenen April hat das Landgericht Waldshut-Tiengen einen 58 Jahre alten Mann zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er wurde wegen Totschlags und eines Waffendelikts verurteilt, wie ein Gerichtssprecher am Montag in der baden-württembergischen Stadt mitteilte. Das Gericht hatte bei dem geständigen Mann keine Mordmerkmale festgestellt, das Strafmaß bewegt sich im Rahmen einer Verständigung der Prozessbeteiligten.

Textgröße ändern: