Bremer Senat wirbt weiter für Beteiligung von Fußballvereinen an Polizeikosten
Der neue rot-grün-rote Bremer Senat hat erneut für die Idee eines Fonds zur Vereinsbeteiligung an Polizeikosten bei sogenannten Risikospielen im Fußball geworben. "Unser Weg ist vernünftig und im Sinne der Steuerzahler", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag. Er werde sich dafür bei den übrigen Bundesländern und bei der Deutschen Fußballliga (DFL) einsetzen.
Bremen bemüht sich seit längerem darum, Profivereine der ersten und zweiten Fußballbundesliga an den polizeibedingten Extrakosten für sogenannte Risikospiele zu beteiligen, bei denen mit mehr Gewalt als üblich zu rechnen ist. Nach einem längerem Rechtsstreit mit der DFL bekam das Land im März vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Recht. Demnach ist eine derartige Gebühr bei einer "kommerziellen Hochrisikoveranstaltung" prinzipiell zulässig.
In den Reihen der übrigen Länder und bei der DFL stößt der Bremer Ansatz aber auf erhebliche Kritik. Ein Argument ist, das damit nichts gegen das Gewaltproblem ausgerichtet wird. Die DFL etwa sieht in Investitionen in Sicherheitspartnerschaften zwischen Klubs und Polizei einen sinnvolleren Ansatz und verweist auf eigene Investitionen in Millionenhöhe im Bereich der Prävention.
Das Fondsmodell stellte die Bremer Landesregierung bereits vor einigen Monaten vor. Demnach sollen alle Vereine der ersten und zweiten Liga in einen bundesweiten Fonds einzahlen, aus dem die fraglichen Polizeiextrakosten der Länder beglichen werden. Welcher Klub wie viel zahlt, soll die Liga intern klären.
(Y.Leyard--DTZ)