US-Umweltschützer klagen gegen Aufweichung von Artenschutzgesetz
US-Umweltschutzorganisationen gehen gerichtlich gegen die Aufweichung eines Artenschutzgesetzes durch die Regierung von Präsident Donald Trump vor. Die Organisation Earthjustice reichte am Mittwoch im Auftrag mehrerer Umweltschutzgruppen Klage gegen die Gesetzesänderungen bei einem Bundesgericht in Kalifornien ein. Die Änderungen machten den Schutz von bedrohten und gefährdeten Arten "schwieriger und weniger berechenbar", erklärte die Anwältin von Earthjustice, Kristen Boyles.
Innenminister David Bernhardt hatte kürzlich in dem Gesetz von 1973 eine Regelung streichen lassen, wonach die "bedrohten" Arten automatisch den gleichen Schutzstatus erhielten wie die "gefährdeten" Arten. Bei als "gefährdet" eingestuften Arten ist das Risiko des Aussterbens besonders hoch. Ferner sollen künftig wirtschaftliche Belange in die Bewertung des Schutzstatus von Wildtieren einbezogen werden.
Bernhardt, ein früherer Öl- und Gaslobbyist, bezeichnete die Änderungen als "Verbesserungen". Sie sorgten für eine "effiziente" Umsetzung des Gesetzes. Umweltschützer befürchten jedoch die graduelle Zerstörung des Lebensraums gefährdeter und bedrohter Arten. Earthjustice bezeichnete die Änderungen als "Geschenk an die Industrie".
Umweltschützer messen dem Gesetz in seiner früheren Form fundamentale Bedeutung bei. Es ermöglichte etwa die Erholung der Bestände von Grauwölfen, Grizzlybären und Weißkopfseeadlern. Dieser Adler ist das Wappentier der USA.
Die Trump-Regierung hat bereits eine ganze Serie von Vorschriften zum Umweltschutz zurückgeschraubt. Umweltschützer haben ihrerseits dagegen wiederholt mit Klagen angekämpft.
(P.Vasilyevsky--DTZ)