Französische NGO hat nach eigenen Angaben zehn Zeugen im Fall Epstein gefunden
Eine französische Opferschutzorganisation hat eigenen Angaben zufolge mehrere Zeugenaussagen über Missbrauchsfälle im Verbindung zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein aufgenommen. Die Aussagen würden an die Justizbehörden in Frankreich und den USA weitergeleitet, teilte die Nichtregierungsorganisation Innocence en Danger (Unschuld in Gefahr) am Donnerstag mit. Die NGO hatte zuvor einen entsprechenden Aufruf gestartet.
"Wir haben zehn Zeugenaussagen", sagte Homayra Sellier, Vorsitzende von Innocence en Danger, der Nachrichtenagentur AFP. Die Aussagen stammten demnach sowohl von Missbrauchsopfern als auch von Zeugen. Bei den Opfern handele es sich nicht ausschließlich um französische Staatsbürger, die mutmaßlichen Übergriffe hätten sich aber "auf französischen Staatsgebiet" ereignet und seien wahrscheinlich von Franzosen begangen worden.
Epstein war am 10. August tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben des US-Justizministeriums beging er Suizid. Der US-Multimillionär soll jahrelang junge Mädchen und Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.
Innocence en Danger hatte am 12. August in einem offenen Brief an den Generalstaatsanwalt in Paris die Einleitung eines französischen Ermittlungsverfahrens im Fall Epstein gefordert. Die Hilfsorganisation setzt sich gegen sexuellen Missbrauch Minderjähriger ein.
Der US-Multimillionär empfing regelmäßig Gäste in seinem Luxus-Apartment in der Avenue Foch nahe dem Boulevard Champs-Elysées. Einer von Epsteins engen Vertrauten war der einst einflussreiche französische Model-Magnat Jean-Luc Brunel. In Gerichtsdokumenten wird ihm Vergewaltigung vorgeworfen. Zudem soll er Epstein junge Mädchen beschafft haben.
(N.Loginovsky--DTZ)