Albanisches Restaurant nach Angriff auf Touristen mit Bulldozern plattgemacht
In einem albanischen Urlaubsort ist nach einem Angriff auf Touristen das Strandrestaurant eines gewalttätigen Wirts mit Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht worden. Der 51-Jährige hatte zuvor spanische Touristen verfolgt und ihren Mietwagen angegriffen. Albanische Behörden rissen am Mittwoch kurzerhand sein Restaurant mit Meerblick ab, weil er es zudem ohne Genehmigung gebaut und nie Steuern gezahlt hatte.
Der Vorfall ereignete sich im Küstenort Porto Palermo am Ionischen Meer in Südalbanien. Lokalmedien zufolge waren die spanischen Urlauber mit dem Service im Restaurant nicht zufrieden und ergriffen die Flucht, als der Besitzer aggressiv wurde. Er selbst sagte später vor Gericht aus, die zwei Spanier hätten versucht, das Restaurant zu verlassen, ohne ihre Rechnung zu begleichen.
Auf einem Video, das sich im Internet rasant verbreitete, ist der Restaurantbesitzer zu sehen, wie er sich minutenlang auf der Motorhaube des anfahrenden Mietwagens der Spanier festklammert und die Windschutzscheibe einschlägt.
Die Polizei nahm den 51-jährigen Restaurantbesitzer fest. Ihm wird unter anderem Bedrohung, Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Bei den Untersuchungen stellten die Behörden zudem fest, dass das Restaurant "Panorama" drei Jahre zuvor ohne Genehmigung gebaut worden war und der Betreiber nie Steuern gezahlt hatte. Daraufhin ließen sie das Strandlokal am Mittwoch kurzerhand abreißen.
Die albanischen Behörden entschuldigten sich bei den spanischen Touristen. Sogar Albaniens Ministerpräsident Edi Rama meldete sich zu Wort und sagte, der Täter habe die "heiligen Regeln albanischer Gastfreundschaft" verletzt. Das ehemals kommunistische Land hat sich seit den 90er Jahren zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt.
(N.Loginovsky--DTZ)