Zwei junge Männer in Stralsund wegen Tötung aus "Mordlust" angeklagt
Weil sie aus Mordlust heimtückisch eine 18-Jährige getötet haben sollen, müssen sich seit Dienstag zwei junge Männer vor dem Landgericht Stralsund verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den 19 und 21 Jahre alten Angeklagten nach Gerichtsangaben vor, Mitte März in Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom Maria K. in ihrer Wohnung mit zahlreichen Messerstichen ermordet zu haben. Sie hätten das Mädchen, das zu ihrem weiteren Bekanntenkreis gehörte, in der Absicht aufgesucht, "einen Menschen sterben sehen zu wollen".
Die junge Frau lebte allein und war im dritten Monat schwanger. Als sie wenige Tage nach der Tat tot gefunden wurde, war ihr Körper mit Messerstichen übersät. Die mutmaßlichen Täter wurden etwa vier Wochen später gefasst. Während der Verhöre machten sie unterschiedliche Angaben. Das Gericht setzte vorerst bis Ende August vier weitere Verhandlungstage für den Prozess an.
Die Staatsanwaltschaft geht bislang davon aus, dass vor allem der 19-jährige auf Maria K. einstach, während der 21-jährige ihre Beine festhielt. Dem älteren Angeklagten droht im Fall einer Verurteilung lebenslange Haft.
Der jüngere Beschuldigte ist derzeit in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Den Angaben zufolge leidet er möglicherweise an einer psychischen Krankheit. Ob er zur Tatzeit voll schuldfähig war, soll ein Gutachter für das Gericht klären.
Anfang April fand in der Zinnowitzer Kirche ein Gedenkgottesdienst für Maria K. statt. Nach Erkenntnissen der Rostocker "Ostsee-Zeitung" nahmen daran auch die beiden Angeklagten teil. Wenige Tage später wurden die Männer festgenommen.
(A.Stefanowych--DTZ)