Tausende Menschen nach Großbrand in Armenviertel in Bangladesch obdachlos
Mindestens 10.000 Menschen haben bei einem Großbrand in einem Armenviertel in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ihr Zuhause verloren. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, kam bei dem Brand niemand ums Leben, mehrere Menschen wurden aber leicht verletzt. Viele Bewohner hatten zum Zeitpunkt des Brandes bei Verwandten das muslimische Opferfest Eid al-Adha gefeiert.
Das Feuer war nach Angaben der Feuerwehr am späten Freitagabend in dem dicht besiedelten Armenviertel Mirpur in Dhaka ausgebrochen. Die Flammen zerstörten rund 2000 Wellblechhütten, bevor die Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle bringen konnten.
Viele der armen Bewohner des Viertels, die überwiegend in Textilfabriken arbeiten, waren zum Zeitpunkt des Brandes nicht zu Hause, weil sie mit ihren Familien das Opferfest feierten. Wären sie in ihren Behausungen gewesen, wäre der Schaden um einiges größer gewesen, sagte der örtliche Polizeichef.
Etwa 10.000 Menschen kamen in Notunterkünften in nahegelegenen Schulen unter, die während der Feiertage geschlossen waren. Die Unterkünfte waren nach Angaben der Feuerwehr aber schnell überfüllt. "Ich konnte keine einzige Sache retten. Ich weiß nicht, was ich tun soll", sagte der 58-jährige Abdul Hamid, der einen Tee-Stand in dem Viertel betrieben hatte.
Einige Familien spannten Planen auf, um Schutz vor Regengüssen zu suchen. Wegen des Monsunregens sind die Böden aufgeweicht und matschig.
In Dhaka ereignen sich wegen nachlässiger Sicherheitsvorkehrungen häufig folgenschwere Brände. Mindestens hundert Menschen kamen in diesem Jahr bereits bei Bränden in der dicht besiedelten Millionenstadt ums Leben. Im November 2012 waren bei einem Brand in einer Textilfabrik in einem Vorort von Dhaka 111 Menschen ums Leben gekommen. 2010 starben bei einem Brand in einem anderen Stadtteil 123 Menschen.
(Y.Ignatiev--DTZ)