Hongkongs reichster Mann ruft in Zeitungsanzeigen poetisch zum Frieden auf
Angesichts der wochenlangen, teils gewalttätigen Demonstrationen für mehr Demokratie in Hongkong hat der reichste Mann der Sonderverwaltungzone, Li Ka Shing, zum Frieden aufgerufen. Allerdings blieb der 91-jährige Milliardär dabei eher vage. Sein Sprecher veröffentlichte am Freitag Zitate Lis, die auf Sympathie für die Demonstranten schließen lassen.
Li schaltete eine Reihe von Anzeigen in sieben verschiedenen Zeitungen, in denen etwa zwei rot durchkreuzte chinesische Schriftzeichen für "Gewalt" abgebildet sind. Daneben steht der Sinnspruch: "Die besten Absichten können zum schlechtesten Ergebnis führen" und "Stoppe den Zorn im Namen der Liebe".
Der Unternehmer unterzeichnete die Anzeigen als "Bürger" und machte nicht deutlich, an wen sich seine Botschaft richtet - an die Demonstranten oder die Regierung von Hongkong, die auf viele Kundgebungen mit massiver Polizeigewalt reagierte. Andere Unternehmer Hongkongs dagegen haben in den vergangenen Tagen deutlich ihre Unterstützung für die Peking-treue Regierung Hongkongs und Chinas gemacht.
Der politische Kommentator Simon Shen würdigte den Aufruf Lis als "nachdenklich und bewegend" - andere Persönlichkeiten der Stadt hätten lediglich den Wortlaut der Regierenden nachgebetet. Ein Sprecher Lis sagte im Namen des Unternehmers: "Die Jungen fürchten, die Zukunft habe nichts mehr mit ihnen zu schaffen. Investitionen in die nächste Generation werden sich für die Stadt immer lohnen."
(A.Nikiforov--DTZ)