Prozess nach mutmaßlichem Rachemord in Berlin-Neukölln begonnen
Ein halbes Jahr nach einem mutmaßlichen Rachemord auf offener Straße in Berlin-Neukölln hat am Freitag der Prozess gegen zwei Angeklagte begonnen. Vor dem Landgericht Berlin wurde beim Prozessauftakt die Anklageschrift verlesen. Der Tatverdächtige Nazar S. und sein Bruder Neckmohammad S. verweigerten die Aussage. Nazar S. soll im Januar einen Mann aus niedrigen Beweggründen erstochen haben.
Das Opfer soll vor mehreren Jahren eine Liebesbeziehung zur Schwester der beiden Angeklagten begonnen haben, die diese nicht billigten. Die Brüder sollen einen gemeinsamen Tatplan ausgearbeitet haben, um sich dafür an dem Mann zu rächen.
Die Staatsanwaltschaft wirft Nazar S. vor, das Opfer "mit zwei kräftigen Messerstichen" getötet zu haben. Dabei wurden demnach zwei Rippen des Manns durchtrennt. Dem Tatverdächtigen droht eine Verurteilung wegen Totschlags oder Mordes.
Seinem Bruder Neckmohammad S. könne keine Mittäterschaft nachgewiesen werden, hieß es in der Anklageschrift. Er wird jedoch beschuldigt, das Opfer mit mehreren Tritten verletzt zu haben.
Da für Freitag keine Zeugenaussagen vorgesehen waren, vertagte der Vorsitzende Richter die weiteren Verhandlungen auf die kommende Woche. Für den Prozess sind Termine bis Ende Oktober angesetzt.
(A.Stefanowych--DTZ)