Deutsche Tageszeitung - Schriftstellerin Juli Zeh sieht gesellschaftlichen Frieden in Gefahr

Schriftstellerin Juli Zeh sieht gesellschaftlichen Frieden in Gefahr


Schriftstellerin Juli Zeh sieht gesellschaftlichen Frieden in Gefahr
Schriftstellerin Juli Zeh sieht gesellschaftlichen Frieden in Gefahr / Foto: ©

Die Schriftstellerin Juli Zeh sieht den gesellschaftlichen Frieden in Deutschland durch die Diskrepanz zwischen Stadt und Land in Gefahr. "Wenn du in einer Gegend wohnst, wo keine Infrastruktur mehr vorhanden ist – kein Arzt, keine Schule, kein Geschäft - wo das staatliche Handeln einfach nicht mehr sichtbar ist, haben die Leute schon das Gefühl, die Politik geht an ihrem Leben und ihren Bedürfnissen total vorbei", sagte die 45-Jährige dem Magazin "Focus" laut Vorabmeldung vom Freitag.

Textgröße ändern:

Forderungen der Grünen zu "Elektrotretrollern oder Pappkaffeebechern" kämen den Menschen auf dem Land "total absurd" vor, sagte Zeh, die in Brandenburg in einem Dorf mit 300 Einwohnern lebt. Auf dem Dorf fehle es an allem. Dies sei aber "kein ostdeutsches, sondern ein ländliches Problem".

Zeh ist SPD-Mitglied und rät der Partei für die anstehenden Landtagswahlen im Osten, den Menschen glaubwürdig zu versprechen, "dass sich die alltäglichen Lebensbedingungen massiv verbessern". Man könne nicht über Dieselfahrverbote in den Städten reden, wenn die Menschen auf dem Land angesichts fehlenden Nahverkehrs auf ihr Auto angewiesen seien.

"Die AfD plakatiert im Wahlkampf ’Diesel retten’ - mehr brauchen die gar nicht", sagte Zeh und fragte: "Wer auf dem Dorf würde dieser Forderung widersprechen?" Auf dem Land brauche es Züge, Busse, Schulen und eine Niederlassungspflicht für Ärzte.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Spezialkräfte beenden Irrfahrt mit gestohlenem Rettungswagen von Hamburg nach Kiel

Ein 29-Jähriger ist mit einem gestohlenen Rettungswagen von Hamburg nach Kiel gefahren und hat sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Während seiner Flucht in der Nacht zum Montag drohte der Mann wiederholt damit, sich und andere Menschen in die Luft zu sprengen, wie die Polizei in Kiel mitteilte. Nach drei Stunden beendeten Spezialkräfte dort die Irrfahrt. Sprengstoff oder Waffen wurden weder im Rettungswagen noch bei dem 29-Jährigen gefunden.

Sieben Weltkriegsbomben in Osnabrück unschädlich gemacht

Sieben Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg haben am Sonntag in Osnabrück eine großangelegte Evakuierung ausgelöst. Nach Angaben der niedersächsischen Stadt mussten fast 14.000 Anwohnerinnen und Anwohner für viele Stunden ihre Wohnungen und Häuser verlassen, während Experten des Kampfmittelräumdiensts die Jahrzehnte alten Bomben entschärften und teilweise kontrolliert sprengten.

Tödliche Attacke in Schleswig-Holstein: Verdächtiger stellt sich auf Polizeiwache

Nach einer Gewalttat mit einer Toten und einem Schwerstverletzten im schleswig-holsteinischen Schackendorf ist ein 52-jähriger Verdächtiger in Untersuchungshaft genommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag in Kiel mitteilten, hatte sich der flüchtige Beschuldigte am Samstagabend auf einer Polizeiwache gestellt. Verdächtiger und Opfer kannten sich demnach.

Sechs Tote bei schwerem Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen

Bei einem Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen sind in der Nacht zu Sonntag sechs Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Steinfurt mitteilte, geriet ein Auto aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern und prallte auf der Gegenfahrbahn in ein anderes Fahrzeug. In einem Auto befanden sich zwei Menschen, in dem anderen vier. Alle starben bei dem Unfall.

Textgröße ändern: