Hippies aus aller Welt feiern 50 Jahre Woodstock
50 Jahre nach dem legendären Woodstock-Festival in den USA sind zahlreiche Fans in die Gemeinde Bethel im US-Bundesstaat New York gepilgert. Der US-Folksänger Arlo Guthrie eröffnete am Donnerstag die mehrtägige Konzertreihe auf dem historischen Festivalgelände zum Woodstock-Jubiläum. Noch bis zum Wochenende feiern Musikliebhaber aus aller Welt fünf Jahrzehnte Hippie-Kultur.
Les Poinelli war 19 Jahre alt, als er im Jahr 1969 kurzerhand nach Bethel fuhr - er hatte im Radio von dem Musikfestival erfahren. Die Entscheidung sollte sein Leben für immer verändern: Denn Poinelli, der zu dem Festival trampte, lernte auf dem Weg seine spätere Frau kennen.
50 Jahre später steht der heute 69-Jährige wieder in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der damals die Hauptbühne stand. "Es ging nicht anders - man musste einfach überwältigt sein von der Menge um einen herum und von der Großzügigkeit der Menschen", sagt Poinelli, der mit seinen eingerahmten Originaltickets zum Jubiläumsfestival gekommen ist.
Die drei Woodstock-Tage im Jahr 1969 sorgten weltweit für Aufsehen: Rocklegenden wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und Gitarren-Ikone Santana spielten vom 15. bis 18. August 1969 vor einer halben Million hauptsächlich junger Hippies - denen auch der strömende Regen nicht die Laune verderben konnte. "Frieden, Musik und Liebe: Das gibt es hier wirklich", sagt RJ Pinto, der in Erinnerung an das Original-Festival fast jedes Jahr nach Bethel reist.
Zum 50. Jubiläum stehen einige der damaligen Stars erneut auf der Bühne, darunter neben Santana auch der frühere Frontmann der Rockband Creedence Clearwater Revival, John Fogerty. Auch das Publikum ist in Teilen dasselbe geblieben - aber älter geworden. Anstatt wie damals Schulter an Schulter zu tanzen, lauschten die meisten Besucher der Musik am ersten Tag von ihren mitgebrachten Gartenstühlen aus.
Zu den jüngeren Konzertbesuchern gehört der 60-jährige Patrick Depauw. Der Belgier erfuhr im Alter von nur elf Jahren von Woodstock - seither sei es sein Traum gewesen, zum 50. Jubiläum nach Bethel zu reisen, sagt er. Der Geist Woodstocks kehre zurück, glaubt der mit einem Batik-T-Shirt mit dem Friedenszeichen bekleidete Depauw: "Denn die Ereignisse in den USA und in Europa sind besorgniserregend." Die Welt brauche mehr von der Solidarität, für die die Woodstock-Bewegung stehe, glaubt er.
(P.Vasilyevsky--DTZ)