Schütze in Philadelphia verletzt sechs Polizisten
In der US-Stadt Philadelphia hat ein Mann auf Polizisten geschossen und sechs Beamte verletzt. Der mutmaßliche Täter verschanzte sich am Mittwoch stundenlang in einem Haus, wie die Polizei mitteilte. Die Einsatzkräfte versuchten, ihn zum Aufgeben zu bewegen.
Die Polizei war in der Großstadt im Ostküstenstaat Pennsylvania am Mittwochnachmittag (Ortszeit) zu einem Drogeneinsatz ausgerückt und gerieten dann unter Beschuss. Der mutmaßliche Täter feuerte aus seinem Fenster, die Beamten erwiderten das Feuer, wie der Kommissar Richard Ross vor Journalisten sagte. Die sechs angeschossenen Polizisten erlitten keine lebensbedrohlichen Verletzungen und konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.
Während des Einsatzes saßen zwischenzeitlich auch zwei Polizisten in dem Haus mit dem mutmaßlichen Schützen fest. Sie konnten später aber befreit werden. Die "Geiselsituation" sei beendet, sagte Ross. Der Mann habe inzwischen offenbar das Feuer eingestellt, er verschanze sich aber weiter in dem Haus.
Philadelphias Bürgermeister Jim Kenney würdigte den Einsatz der Polizei, forderte aber zugleich ein strengeres Waffenrecht. Die Regierung unternehme nichts, um Waffen von den Straßen weg zu bekommen. "Unsere Polizisten verdienen es, geschützt zu werden, und sie verdienen es nicht, stundenlang von einem Kerl mit endloser Munition beschossen zu werden", sagte Kenney. "Es ist empörend. Wir müssen etwas unternehmen."
Die Vereinigten Staaten stehen derzeit unter dem Eindruck von zwei Schusswaffenangriffen, bei denen Anfang August dutzende Menschen getötet worden waren. Bei einer offenbar rassistisch motivierten Attacke im texanischen El Paso an der Grenze zu Mexiko hatte ein 21-jähriger Weißer 22 Menschen erschossen. Kurz darauf tötete ein 24-Jähriger in Dayton im Bundesstaat Ohio neun Menschen, bevor er von der Polizei erschossen wurde.
Trotz der immer wiederkehrenden Schusswaffenattacken in den USA sind Versuche, das laxe Waffenrecht zu verschärfen, immer wieder gescheitert - vor allem am Widerstand der Republikaner von US-Präsident Donald Trump und der einflussreichen Waffenlobby NRA.
(A.Nikiforov--DTZ)