Früherer Blackwater-Söldner wegen Massaker im Irak erneut verurteilt
Zwölf Jahre nach einem Massaker an irakischen Zivilisten hat ein US-Gericht einen früheren Blackwater-Söldner erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Strafmaß gegen den früheren Mitarbeiter der berüchtigten Sicherheitsfirma wurde am Mittwoch in Washington verkündet. Bereits im Dezember hatte eine Jury Nicholas Slatten schuldig gesprochen, bei der Gewalttat einen jungen Iraker erschossen zu haben.
Mehrere Blackwater-Mitarbeiter hatten am 16. September 2007 auf dem belebten Nisur-Platz in der irakischen Hauptstadt Bagdad mit Sturmgewehren, Maschinengewehren und Granatwerfern willkürlich in eine Menschenmenge gefeuert. Die Söldner hatten einen Diplomatenkonvoi beschützen sollen. Einer US-Untersuchung zufolge wurden binnen einer knappen Viertelstunde 14 Zivilisten getötet, irakische Ermittler sprechen von mehr Toten.
Slatten wurde 2014 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil wurde 2017 aber aufgehoben. Bei einem erneuten Prozess konnte sich die Jury 2018 nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen. Ein Schuldspruch erfolgte dann im dritten Prozess.
2014 waren in getrennten Verfahren drei weitere Ex-Blackwater-Söldner wegen ihrer Beteiligung an dem Massaker zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Auch diese Verfahren mussten neu aufgerollt werden.
Die Söldner haben sich auf Selbstverteidigung berufen. Nach eigenen Angaben hatten sie den Fahrer eines herannahenden Autos für einen Selbstmordattentäter gehalten.
Das Massaker in Bagdad brachte den US-Militäreinsatz im Irak und den Einsatz privater Sicherheitsfirmen weiter in Misskredit. Nach der Bluttat benannte sich Blackwater zunächst in Xe um. Seit 2011 heißt das Unternehmen Academi und bietet weiter Personenschutz sowie Sicherheitstrainings an.
(W.Budayev--DTZ)