Berliner Pandadame Meng Meng könnte ersten Anzeichen zufolge trächtig sein
Das Pandaweibchen Meng Meng aus dem Berliner Zoo könnte ersten Anzeichen zufolge Nachwuchs erwarten. Jedoch ist noch nicht sicher, ob es sich um eine tatsächliche oder eine Scheinträchtigkeit handelt. "Unsere Pandadame ist nicht nicht trächtig", sagte Zoodirektor Andreas Knieriem am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Berlin. Es gebe gar Hinweise, dass Meng Meng mit Zwillingen trächtig sein könnte. Eine Geburt sei bereits in der letzten August- oder in der ersten Septemberwoche möglich.
Nun würden Vorbereitungen dafür getroffen, erklärte der Zoo. Noch am Mittwoch sollten nach Angaben der Leitung Experten aus China anreisen, um die mögliche Geburt zu begleiten. Die Chancen für eine Schwangerschaft stünden bei 85 Prozent, erklärte Reproduktionsspezialist Thomas Hildebrandt. Ergebnisse aus Hormonuntersuchungen gingen in eine ähnliche Richtung.
Für die Untersuchung sei Meng Meng daran gewöhnt worden, sich auf ein Signal hinzulegen. Die Ultraschalluntersuchung sei für sie so angenehm wie möglich gemacht worden. So sei beispielsweise das Gel für die Ultraschalluntersuchung erwärmt worden, bevor es aufgetragen wurde.
In den vergangenen Wochen sei es jedoch zunehmend schwieriger geworden, die Pandadame zur Untersuchung zu motivieren, sagte Knieriem. Das sei ein erster Hinweis darauf, dass sie trächtig sein könnte. Auf einem am Mittwoch gezeigten Ultraschallbild war ein dunkler Fleck zu erkennen.
Es sei sogar eine Zwillingsgeburt möglich. Sollte das der Fall sein, werde der Zoo in Berlin bei der Aufzucht mithelfen. "In freier Wildbahn akzeptieren Pandaweibchen zwei Babys nicht", sagte Knieriem. Eines werde liegen gelassen und würde somit erfrieren, das andere würde aufgezogen. Grund sei, dass Pandas nicht genug Energie und Milch für zwei Babys gleichzeitig hätten.
Als Lösung werde der Berliner Zoo den Nachwuchs abwechselnd an die Mutter geben, damit beide bei Meng Meng aufwachsen könnten. Dem Nachwuchs würde von den Tierpflegern zusätzlich Milch gegeben. Diese Herangehensweise sei in China laut Knieriem üblich. Die Jungtiere würden zwei bis vier Jahre in Berlin bleiben, bevor sie nach China umziehen.
Es sei durchaus üblich, dass ein Pandafötus erst kurz vor der Geburt auf Ultraschallbildern sichtbar werde. Für die Geburt des Nachwuchses stehe bei Pandas nur eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung. Normalerweise beginne sie Mitte Juli und daure bis in den September. Die nächste Untersuchung Meng Mengs ist für Freitag angesetzt.
Meng Meng und der Panda Jiao Qing waren im Sommer 2017 aus China nach Berlin gekommen - als vorerst auf 15 Jahre befristete Leihgabe. Die Tiere seien ein Symbol der deutsch-chinesischen Freundschaft, betone Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) damals.
Die Pandas bewohnen ein eigens errichtetes Gehege namens Panda Garden. Um die Chancen für Pandanachwuchs im Berliner Zoo zu erhöhen, wurde Meng Meng im April künstlich befruchtet.
(P.Vasilyevsky--DTZ)