Zahnprothese steckt Patienten nach OP in der Kehle fest
Einem 72-Jährigen Patienten in Großbritannien ist während einer Operation seine Zahnprothese in die Kehle abgerutscht - sie blieb dort tagelang stecken, ohne dass dies ihm und den Ärzten bewusst war. Über den Fall berichtet die medizinische Fachzeitschrift "BMJ Case Reports" in ihrer neuen Ausgabe. Sie will damit deutlich machen, dass herausnehmbare Zahnprothesen vor einer OP unbedingt aus dem Mund entfernt werden sollten.
Der 72-jährige Rentner hatte sich wegen einer harmlosen Schwellung in der Bauchdecke operieren lassen. Sechs Tage nach dem Eingriff erschien er dann dem Bericht zufolge erneut im Krankenhaus und klagte über Blut im Mund und derart heftige Schluckbeschwerden, dass er keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen konnte.
Die Ärzte gingen zunächst von einer Infektion aus und verschrieben dem Mann unter anderem Antibiotika und Cortison, wie die Zeitschrift berichtet. Dem Patienten ging es in den folgenden Tagen aber immer schlechter. Bei einer Endoskopie wurde dann in seiner Kehle ein halbrundes Objekt entdeckt, das interne Blutungen verursachte. Es steckte am Kehlkopfdeckel fest.
Dem Bericht zufolge sagte der Patient daraufhin, dass es sich um seine Zahnprothese handeln könnte, die er seit Tagen vermisste. Er war davon ausgegangen, dass er sie verlegt hatte. Röntgenaufnahmen bestätigten dann, dass es sich tatsächlich um die Prothese handelte. In einer Notoperation wurde sie aus der Kehle geholt. Wegen fortgesetzter Blutungen war danach noch eine Bluttransfusion bei dem pensionierten Elektriker notwendig.
(A.Nikiforov--DTZ)