Umfrage: Fast jeder Zweite fürchtet sich vor Krankheiten durch exotische Zecken
Fast jeder Zweite in Deutschland fürchtet sich vor einer Übertragung gefährlicher Krankheiten durch exotische Zecken. 43 Prozent haben Angst vor exotischen Arten wie der Hyalomma-Zecke, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervorgeht. Die Hyalomma-Zecke ist eigentlich in Asien, Afrika und Südeuropa heimisch, überwinterte aber nach Angaben der Universität Hohenheim und des Münchner Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr erstmals in Deutschland.
Für die Umfrage wurden 1006 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren im Mai 2019 befragt. Die Hyalomma-Zecke sei hierzulande bisher nur vereinzelt nachgewiesen worden, hieß es. Der Parasit ist rund dreimal so groß wie hiesige Zecken.
Jeder dritte Umfrageteilnehmer, der in den vergangenen zwei Jahren von einer Zecke gebissen wurde, hat das Gefühl, häufiger unter den Parasiten zu leiden. In Deutschland verbreitet sind Borreliose- und FSME-Infektionen durch den heimischen gemeinen Holzbock.
Die Zahl der Infektionen stieg nach Angaben der KKH. Im ersten Halbjahr 2018 seien 7000 Versicherte nach einem Zeckenbiss an Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erkrankt. Das entspreche bereits zwei Dritteln der Fälle aus dem gesamten Jahr 2017.
Im ersten Halbjahr 2018 seien damit vier Fälle auf 1000 Versicherte gekommen, in Sachsen sogar acht. "Wenn alle Zahlen ausgewertet sind, rechnen wir 2018 und auch 2019 mit deutlich mehr Infektionen durch Zecken als in den Jahren zuvor", erklärte Sven Seißelberg von der KKH.
(Y.Leyard--DTZ)