Weitere 55 Häuser wegen drohenden Dammbruchs in England evakuiert
Ein drohender Staudammbruch hält die englische Kleinstadt Whaley Bridge weiter in Atem: Während die Rettungskräfte am Sonntag versuchten, die Staumauer zu stabilisieren, wurden 55 weitere Häuser in der Ortschaft evakuiert. Die Feuerwehr pumpte derweil weiter Wasser aus dem Toddbrook-Reservoir, um die Gefahr eines Dammbruchs zu mindern. Für Sonntagnachmittag kündigte der britische Wetterdienst erneute Stürme und Starkregen an.
Infolge heftigen Regens waren Schäden an der Staumauer aus dem 19. Jahrhundert aufgetreten. Am Donnerstag waren bereits rund 1500 Bewohner von Whaley Bridge in Sicherheit gebracht worden.
Am Wochenende durften sie auf eigene Gefahr für rund 15 Minuten in ihre Häuser zurückkehren, um ihre Haustiere und unverzichtbare Gegenstände zu holen. Bei einem Dammbruch würden zahlreiche Häuser und Straßen der Stadt im zentralenglischen Derbyshire überflutet.
Durch das Abpumpen sei der Wasserstand seit Donnerstag um ein Drittel gesunken, sagte Feuerwehrchef Gavin Tomlinson Journalisten am Sonntagmorgen. "Unsere Priorität ist weiterhin, so viel Wasser wie möglich aus dem Reservoir zu pumpen, um Whaley Bridge vor dem Risiko eines Dammbruchs zu schützen", sagte er.
Rund 22 Pumpen seien die ganze Nacht gelaufen. "Die Arbeit wird fortgesetzt, bis die Ingenieure sicher sind, dass das Wasser auf einem sicheren Pegel ist und das Risiko gemindert wurde", sagte Tomlinson. Ein Militärhubschrauber warf rund 400 Säcke mit einem Gemisch aus Sand, Schotter und Steinen an der beschädigten Stelle ab.
Der britische Wetterdienst gab für Sonntagnachmittag eine Unwetterwarnung mit 30 bis 40 Millimeter Regen innerhalb weniger Stunden heraus.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson war am Freitagabend eigens nach Whaley Bridge gereist, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Der seit nunmehr 180 Jahren bestehende Staudamm müsse umfassend erneuert werden, erklärte er.
(A.Stefanowych--DTZ)