46 Verdächtige nach tödlichen Bandenkämpfen in brasilianischem Gefängnis verlegt
Nach den Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogengangs in einem brasilianischen Gefängnis mit mindestens 57 Todesopfern sind dutzende beteiligte Häftlinge in andere Gefängnisse verlegt worden. 46 Verdächtige wurden am Dienstag per Bus oder Flugzeug in andere Hafteinrichtungen in der Stadt Belém im Amazonas-Bundesstaat Pará gebracht, wie eine Vertreterin der Gefängnisbehörde des Bundesstaats im Norden Brasiliens der Nachrichtenagentur AFP sagte. Unter ihnen befinden sich demnach auch 16 mutmaßliche Anführer der Auseinandersetzung.
Mittlerweile wurden demnach die meisten Leichen aus dem Gefängnis in Altamira geborgen. Die Aufräumarbeiten in der Einrichtung dauerten weiter an. Die Behördenvertreterin kündigte Finanzhilfen für die Hinterbliebenen der Toten an.
Mitglieder einer Bande hatten am Montag einen Gefängnistrakt gestürmt und in Brand gesetzt, in dem Angehörige einer rivalisierenden Gang untergebracht waren. Bei den mehrstündigen Auseinandersetzungen wurden mindestens 57 Insassen getötet. 16 von ihnen wurden während der Kämpfe enthauptet. Viele weitere starben vermutlich an Rauchvergiftung.
Brasiliens Gefängnisse sind extrem überbelegt: Nach der jüngsten amtlichen Statistik saßen im Jahr 2017 mehr als 720.000 Häftlinge in den für nur rund 420.000 Insassen ausgelegten Gefängnissen des größten Landes in Südamerika ein. In den überfüllten Haftanstalten kommt es immer wieder zu tödlichen Auseinandersetzungen, Meutereien und Ausbruchsversuchen.
(Y.Ignatiev--DTZ)