Löwin Mira im Frankfurter Zoo wegen Schädelfehlbildung eingeschläfert
Die junge Löwin Mira aus dem Zoo in Frankfurt am Main ist wegen einer Schädelfehlbildung eingeschläfert worden. Wie es zu den Veränderungen am Kopf und im Gehirn kam, sei unklar, teilte der Zoo am Mittwoch mit. Demnach hatte sich das im April 2018 geborene Jungtier gut entwickelt, bis im Alter von etwa zwölf Monaten erste Auffälligkeiten in der Bewegungskoordination aufgetreten seien.
Trotz einer symptomatischen Behandlung sei keine Besserung eingetreten. Das Tier habe keine Infektion gehabt, auch die Blutwerte seien unauffällig gewesen. CT- und MRT-Untersuchungen zeigten jedoch eine Kleinhirnhernie, eine strukturelle Veränderung des Schädels. Auf diese Missbildung seien vermutlich die gestörten Bewegungsabläufe der Löwin und ihr gelegentlich abwesend wirkender Blick zurückzuführen gewesen.
Über Monate habe es die Hoffnung gegeben, dass sich Miras Gesundheit durch medizinische Begleitung und Wachstum verbessern könnte. Sie habe Phasen gehabt, in denen keine Symptome sichtbar gewesen seien. Letztlich seien die Bemühungen der Zootierärzte und Tierpfleger aber ohne Erfolg geblieben.
"Da nicht auszuschließen war, dass Mira auch unter starken Kopfschmerzen litt und eindeutig klar war, dass sie keine Chance auf ein normales soziales Löwenleben hatte, mussten wir in Abstimmung mit dem Zuchtbuch für Asiatische Löwen und den zuständigen Veterinärbehörden die Entscheidung treffen, Mira zu erlösen", erklärte Zoodirektor Miguel Casares. In den vergangenen Wochen habe sich Mira taumelnd und unsicher bewegt.
Es sei "sehr traurig", Mira zu verlieren, teilte Casares mit. Da es aber keine Behandlungsmöglichkeiten mehr gegeben habe, sei "jede weitere Verzögerung nicht zu verantworten gewesen".
Bei Miras Brüdern Kiron und Yaro wurden bislang keine Symptome der Krankheit festgestellt. Dennoch hat Kiron wie seine Schwester einen veränderten Schädel, wie sich bei einer Untersuchung zeigte. Seine Missbildungen fallen jedoch deutlich geringer aus als bei Mira. Wenn Kiron und Yaro weiterhin keine klinischen Symptome zeigten, könnten sie ganz normal aufwachsen, hieß es.
(A.Nikiforov--DTZ)