Sieben Million Liter Wein in Rheinland-Pfalz wegen mutmaßlichen Betrugs gesperrt
Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ermittelt wegen Weinbetrugs im großen Stil gegen neun Beschuldigte. Sieben Millionen Liter Wein seien vom rheinland-pfälzischen Landesuntersuchungsamt gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach werden dem Geschäftsführer einer Weinkellerei aus Rheinhessen, seinen Mitarbeitern und Winzern banden- und gewerbsmäßiger Betrug sowie Irreführung nach dem Wein- und Ökolandbaugesetz vorgeworfen.
Grundlage des Ermittlungsverfahrens ist eine Menge von einer Million Liter falsch deklarierten Weins. Dabei soll es sich bei um sogenannte Verschnitte, in denen mehrere Weinsorten oder -qualitäten miteinander vermischt werden, handeln. Diese seien als reine Weinsorten verkauft worden, ohne auf die anderen Bestandteile der Mischung hinzuweisen. In einem kleineren Umfang sei auch Biowein mit konventionellem Wein vermischt worden.
Das rheinland-pfälzische Landesuntersuchungsamt sperrte nach eigenen Angaben insgesamt sieben Millionen Liter Wein. Das bedeutet, dass der Wein der betroffenen Weinkellerei nicht weiter verkauft werden darf, bis der Vorwurf geklärt ist. Anschließend werde entschieden, wie es mit dem gesperrten Wein weitergehe.
Aufgefallen seien die Verschnitte im Oktober 2018. Damals seien Übermengen vermarktet worden, die nicht hätten verkauft werden dürfen. "Übermengen müssen aus Qualitätsgründen zu Industriealkohol verarbeitet werden", erklärte der Sprecher. Dabei hätten sich Hinweise auf Verschnitte ergeben.
(P.Vasilyevsky--DTZ)