Deutsche Tageszeitung - Mutmaßlicher Angreifer vom Frankfurter Hauptbahnhof ist Vater von drei Kindern

Mutmaßlicher Angreifer vom Frankfurter Hauptbahnhof ist Vater von drei Kindern


Mutmaßlicher Angreifer vom Frankfurter Hauptbahnhof ist Vater von drei Kindern
Mutmaßlicher Angreifer vom Frankfurter Hauptbahnhof ist Vater von drei Kindern / Foto: ©

Der mutmaßliche Angreifer vom Frankfurter Hauptbahnhof, der einen achtjährigen Jungen und seine Mutter vor einen Zug gestoßen haben soll, ist selbst Vater von drei Kindern. Der 40-Jährige sei verheiratet und lebe seit dem Jahr 2006 in der Schweiz, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Frankfurt am Main. Es gebe keine Hinweise darauf, dass er vor der Tat Alkohol oder Drogen konsumiert habe.

Textgröße ändern:

Nach Angaben der Ermittler hatte der Mann kurz nach seiner Festnahme einem Atemalkoholtest zugestimmt, der 0,0 Promille ergab. Die Ermittler wollen nun die Schuldfähigkeit des mutmaßlichen Täters prüfen lassen. "Die Tat spricht dafür, dass man an eine psychiatrische Erkrankung denkt", sagte die Sprecherin. Im Laufe der weiteren Ermittlungen werde der Tatverdächtige "sicherlich psychiatrisch begutachtet" werden.

Der 40-Jährige soll am Montagvormittag am Frankfurter Hauptbahnhof einen Achtjährigen und seine Mutter vor einen einfahrenden ICE gestoßen haben. Die Mutter konnte sich nach dem Sturz abrollen und auf einen schmalen Fußweg zwischen zwei Gleise retten. Ihr Sohn wurde vom Zug erfasst und erlag am Tatort seinen Verletzungen. Der Angreifer versuchte zudem, eine weitere Frau in die Gleise zu stoßen, die sich aber in Sicherheit bringen konnte.

Der Tatverdächtige sei in Eritrea geboren, lebe seit 2006 aber in der Schweiz, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Kantonspolizei Zürich bestätigte, dass er dort seinen Wohnsitz habe. In einer ersten Vernehmung gab der Mann laut den Frankfurter Ermittlern an, vor wenigen Tagen mit dem Zug von Basel in die Mainmetropole gefahren zu sein.

Zu seinem Tatmotiv habe er bislang keine Angaben gemacht, sagte die Sprecherin. Die auf die Gleise gestoßene Mutter des Jungen habe keine gravierenden körperlichen Verletzungen erlitten, stehe jedoch unter einem schweren Schock. Die andere Frau, die der Mann auf die Gleise stoßen wollte, wurde den Angaben zufolge an der Schulter verletzt.

Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass es keinen Zusammenhang zu den Ereignissen im hessischen Wächtersbach gibt. "Wir ermitteln in aber in alle Richtungen", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. In Wächtersbach war in der vergangenen Woche ein 26-jähriger Eritreer angeschossen worden.

Der mutmaßliche Täter, ein 55-jähriger Deutscher, floh nach der Tat und erschoss sich selbst. Hinter dem Angriff steht nach Ansicht der Ermittler "ganz klar ein fremdenfeindliches Motiv". Allerdings ergaben sich keine Hinweise auf Kontakte des Manns in die rechtsextreme Szene.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Sechs Tote bei schwerem Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen

Bei einem Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen sind in der Nacht zu Sonntag sechs Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei in Steinfurt mitteilte, geriet ein Auto aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern und prallte auf der Gegenfahrbahn in ein anderes Fahrzeug. In einem Auto befanden sich zwei Menschen, in dem anderen vier. Alle starben bei dem Unfall.

Tödlicher Stichwaffenangriff in Baden-Württemberg: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Nach einem tödlichen Angriff auf einen 56-Jährigen auf einer Straße im baden-württembergischen Hochdorf ist Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen worden. Der 24-Jährige befinde sich in Untersuchungshaft, teilten die Staatsanwaltschaft in Stuttgart und die Polizei in Reutlingen am Samstagabend mit. Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe es vor der Tat keine Verbindung zwischen Opfer und Beschuldigtem gegeben. Eine 36-köpfige Sonderkommission arbeite weiter "mit Hochdruck" daran, Hintergründe und Abläufe zu klären.

Evakuierung von fast 14.000 Menschen wegen möglicher Weltkriegsbomben in Osnabrück

Im niedersächsischen Osnabrück hat am Sonntag eine großangelegte Evakuierung wegen einer Überprüfung auf mögliche Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden. Fast 14.000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ein Gebiet im Umkreis von einem Kilometer rund um einen ehemaligen Güterbahnhof laut behördlicher Anordnung verlassen. Im Evakuierungsgebiet liegen unter anderem auch mehrere Kranken- und Pflegeheime sowie der Osnabrücker Hauptbahnhof.

Super-Taifun "Man-yi" wütet auf den Philippinen - Mehr als 650.000 Menschen evakuiert

Die Philippinen erleben den sechsten schweren Sturm binnen eines Monats. Super-Taifun "Man-yi" traf am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometern und Böen von bis zu 325 Stundenkilometern auf der Insel Catanduanes auf die philippinische Küste, wie der Wetterdienst mitteilte. Die Meteorologen warnten vor "möglicherweise katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen des Sturms. Bis zu 14 Meter hohe Wellen trafen die Küste der dünn besiedelten Inselprovinz Catanduanes.

Textgröße ändern: