Erdbeben erschüttern Norden der Philippinen
Acht Tote, dutzende Verletzte und zahlreiche zerstörte Gebäude: Das ist die vorläufige Bilanz einer Reihe von Erdbeben, die am Samstag den Norden der Philippinen erschüttert haben. Die beiden heftigsten Erdstöße der Stärke 5,4 und 5,9 ereigneten sich am frühen Morgen in einem Abstand von knapp vier Stunden, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Sie erschütterten die Provinz Batanes, eine dünn besiedelte Inselgruppe nördlich der größten philippinischen Insel Luzon.
Das erste Beben ereignete sich um 04.15 Uhr Ortszeit, als die meisten Menschen noch schliefen. Einige der Opfer, darunter zwei Säuglinge, wurden Behördenangaben zufolge von einstürzenden Mauern in ihren Wohnungen getötet. Viele Bewohner strömten auf die Straßen. "Wir sahen Häuser schwanken. Einige der Mauern der Häuser stürzten ein und fielen auf die Opfer", sagte Polizist Uzi Villa der Nachrichtenagentur AFP.
Mindestens drei Nachbeben wurden registriert. Menschen in mehreren Ortschaften harrten auf zentralen Plätzen aus und warteten auf das Ende der Erschütterungen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht herausgegeben.
Philippinische Medien veröffentlichten Bilder von eingestürzten Häusern und Rissen in Straßen. Einem Behördenvertreter zufolge wurden acht Menschen getötet und rund hundert weitere verletzt, sieben davon schwer. In der besonders schwer betroffenen Stadt Itbayat wurde das Krankenhaus beschädigt, die Patienten wurden evakuiert. Zudem trugen eine Schule und ein historischer Kirchenbau aus dem 19. Jahrhundert schwere Schäden davon.
Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, einer Region mit starker seismischer Aktivität. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Im April wurden mindestens elf Menschen bei einem Beben in der Region nördlich der Hauptstadt Manila getötet.
Die Batanes-Inseln werden jedes Jahr von tropischen Zyklonen und Taifunen heimgesucht, weswegen die Häuser aus Stein gebaut sind. "Wir erleben immer Taifune, also sind die Häuser hier so gemacht, dass sie starken Winden trotzen", sagte Itbayats Bürgermeister Raul de Sagon. "Aber wir waren nicht auf solche Erdbeben vorbereitet."
(A.Stefanowych--DTZ)