Deutsche Tageszeitung - Wetterdienst warnt vor Extrem-Gewittern im Westen und im Süden

Wetterdienst warnt vor Extrem-Gewittern im Westen und im Süden


Wetterdienst warnt vor Extrem-Gewittern im Westen und im Süden
Wetterdienst warnt vor Extrem-Gewittern im Westen und im Süden / Foto: ©

Hoch "Yvonne" weicht Tief "Vincent", die Rekordhitze im Westen und Südwesten geht über in Gewitter: Nach dem 42,6-Grad-Hitzerekord im niedersächsischen Lingen dürfen Hitzegeplagte am Wochenende auf Abkühlung hoffen - allerdings um den Preis schwerer Unwetter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Abend vor örtlich "extremen" Gewittern im Westen und Süden. Die Hitze hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. In Frankreich musste derweil die Tour de France unterbrochen werden.

Textgröße ändern:

Die Warnung bezog sich auf Teilte Bayerns und Baden-Württembergs. Möglich seien Überflutungen von Kellern und Straßen, Schäden durch Hagelschlag und Blitzschäden, erklärte der DWD.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wertete die Hitzewelle als eine Folge des Klimawandels. "Normal ist das in dieser Häufung jedenfalls nicht mehr", sagte Schulze der "Passauer Neuen Presse". Die Ministerin äußerte die Erwartung, dass wegen des Klimawandels "solche Hitzewellen in Zukunft noch zunehmen" werden. Als Gegenmittel helfe nur "konsequenter Klimaschutz" und "eine kluge Anpassung an die jetzt schon nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels".

In Frankreich musste am Freitag die 19. Etappe der Tour de France wegen eines Hagelsturms abgebrochen werden. Die Veranstalter kündigten an, die 20. Etappe am Samstag auf 59 Kilometer statt der planmäßigen 130 Kilometer zu verkürzen.

Bei Jüterbog in Brandenburg war die Feuerwehr am Freitag weiter mit Löscharbeiten auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz beschäftigt. Der Waldbrand südlich von Berlin weitete sich auf eine Fläche von hundert Hektar aus, wie die Behörden mitteilten. Ein Löschhubschrauber war im Einsatz, Siedlungen oder Menschen waren nicht in Gefahr.

Von der Hitze betroffen waren am Freitag auch Bahnreisende. "Der Hitzerekord mit über 40 Grad hat auch unsere Technik an ihre Grenzen gebracht - sowohl bei den Zügen als auch im Schienennetz", sagte ein Bahn-Sprecher der "Frankfurter Rundschau" (Samstagsausgabe). Wegen witterungsbedingter Störungen kam es demnach zu einer höheren Zahl an Zugausfällen und Verspätungen.

Das wegen steigender Wassertemperaturen in der Weser vor einer möglichen Abschaltung stehende Atomkraftwerk im niedersächsischen Grohnde blieb derweil weiter am Netz. Das zur Abkühlung benötigte Weser-Wasser habe sich weniger stark erwärmt als prognostiziert, teilte der Betreiber mit.

Laut DWD bringt das Tiefdruckgebiet "Vincent" am Wochenende feuchte und auch etwas kühlere Atlantikluft nach Deutschland.

"Ab Samstag ist die große Hitzewelle vorbei", erklärte die DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn. "Die Temperatur erreicht nur noch zwischen Ems und Oder-Neiße 30 bis 33 Grad, sonst werden 26 bis 29 Grad erwartet, an den Küsten ist es bei auflandigem Wind noch etwas kühler." Am Sonntag werde die 30-Grad-Marke wohl nur noch in der Lausitz erreicht.

"Mit dem Eindringen der feuchten Luft steigt das Schauer- und Gewitterrisiko", warnte Kernn. "Am Samstag besteht in der Südwesthälfte, am Sonntag recht verbreitet ein erhöhtes Unwetterpotenzial." Örtlich könnten in kurzer Zeit bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.

"Da die Böden meist sehr trocken sind, können sie das Wasser nicht aufnehmen, und es kann zu Überflutungen kommen", fügte die Meteorologin hinzu. Auch Hagel und Sturmböen bis hin zu schweren Sturmböen seien wahrscheinlich. Im Süden werde den Gewittern länger anhaltender Regen folgen, dort könnten am Sonntag "teils erhebliche Regenmengen" niedergehen.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Tödlicher Stichwaffenangriff in Baden-Württemberg: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Nach einem tödlichen Angriff auf einen 56-Jährigen auf einer Straße im baden-württembergischen Hochdorf ist Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen worden. Der 24-Jährige befinde sich in Untersuchungshaft, teilten die Staatsanwaltschaft in Stuttgart und die Polizei in Reutlingen am Samstagabend mit. Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe es vor der Tat keine Verbindung zwischen Opfer und Beschuldigtem gegeben. Eine 36-köpfige Sonderkommission arbeite weiter "mit Hochdruck" daran, Hintergründe und Abläufe zu klären.

Evakuierung von fast 14.000 Menschen wegen möglicher Weltkriegsbomben in Osnabrück

Im niedersächsischen Osnabrück hat am Sonntag eine großangelegte Evakuierung wegen einer Überprüfung auf mögliche Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg stattgefunden. Fast 14.000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ein Gebiet im Umkreis von einem Kilometer rund um einen ehemaligen Güterbahnhof laut behördlicher Anordnung verlassen. Im Evakuierungsgebiet liegen unter anderem auch mehrere Kranken- und Pflegeheime sowie der Osnabrücker Hauptbahnhof.

Super-Taifun "Man-yi" wütet auf den Philippinen - Mehr als 650.000 Menschen evakuiert

Die Philippinen erleben den sechsten schweren Sturm binnen eines Monats. Super-Taifun "Man-yi" traf am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometern und Böen von bis zu 325 Stundenkilometern auf der Insel Catanduanes auf die philippinische Küste, wie der Wetterdienst mitteilte. Die Meteorologen warnten vor "möglicherweise katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen des Sturms. Bis zu 14 Meter hohe Wellen trafen die Küste der dünn besiedelten Inselprovinz Catanduanes.

Super-Taifun "Man-yi" erreicht die Philippinen

Der Super-Taifun "Man-yi" hat die Philippinen erreicht. Der Wirbelsturm traf am Samstag mit Windgeschwindkeiten von 195 Stundenkilometern auf der Insel Catanduanes auf die philippinische Küste, wie der Wetterdienst mitteilte. Die Meteorologen warnten vor "möglicherweise katastrophalen und lebensbedrohlichen" Folgen des Sturms, darunter bis zu 14 Meter hohe Wellen.

Textgröße ändern: