Allergan ruft Brustimplantate wegen Krebsverdachts zurück
Der Brustimplantate-Hersteller Allergan hat wegen eines möglichen Krebsrisikos den weltweiten Rückruf eines Implantat-Modells gestartet. Die Implantate vom Typ "Biocell" dürfen nicht weiter verkauft werden und müssen von Kliniken an den Hersteller zurückgeschickt werden, teilte die US-Arzneimittelbehörde (FDA) am Mittwoch mit, auf deren Forderung der Rückruf zurückging.
Das Risiko einer Krebserkrankung infolge eines Brustimplantats sei bei dem Modell von Allergan rund sechsmal höher als bei Produkten anderer Hersteller, erklärte die FDA. Trotzdem riet die Behörde Frauen davon ab, ihre Implantate vorsorglich entfernen zu lassen. Die Gefahr einer Operation sei größer als das relativ geringe Risiko, am anaplastisch-großzelligen Lymphom (ALCL) zu erkranken.
Im Jahr 2011 hatten Gesundheitsbehörden in mehreren Ländern festgestellt, dass ein Zusammenhang zwischen einer bestimmten Art von Brustimplantaten und einer ALCL-Erkrankung besteht. Der Tumor verursacht Schwellungen und Wassereinlagerungen rund um das Implantat. Die genaue Ursache für eine ALCL-Erkrankung ist unklar.
Weltweit sind einer Analyse der FDA zufolge 573 Fälle der Tumorerkrankung bekannt. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen tragen demnach ein Implantat der Firma Allergan mit Sitz in Irland. In Frankreich und Kanada wurden die "Biocell"-Implantate verboten.
(N.Loginovsky--DTZ)