Softairpistole im Hosenbund löst Polizeieinsatz auf Grömitzer Kurpromenade aus
Ein Jugendlicher mit einer täuschend echt aussehenden Softairpistole im Hosenbund hat auf der Kurpromenade im schleswig-holsteinischen Ostseebad Grömitz einen Polizeieinsatz ausgelöst. Fünf "entsprechend bewaffnete" Beamte mit kugelsicheren Schilden seien gegen den 17-Jährigen eingesetzt worden, teilte die Polizei in Lübeck am Donnerstag mit. Sie stellten den Verdächtigen und überprüften die Lage.
Der junge Mann kam demnach aus Niedersachsen und hielt sich mit einer Jugendgruppe zum Urlaub in dem Badeort auf. Der Jugendliche gab an, diese direkt vor dem Vorfall vom Dienstag in einem Geschäft gekauft zu haben. Zeugen bemerkten sie und alarmierten die Polizei.
Laut Beamten ist der Besitz der Waffe an sich legal. Es stellt aber eine Ordnungswidrigkeit dar, wenn diese so getragen wird, dass sie "vom Gesamterscheinungsbild her den Anschein einer Feuerwaffe hervorruft". Die Beamten leiteten ein entsprechendes Verfahren gegen den 17-Jährigen ein. Sie sprachen nach eigenen Angaben auch mit dem Verkäufer. Dieser entschied sich demnach aufgrund dieses und ähnlicher Vorfälle anderswo, die Waffe aus dem Sortiment zu nehmen.
In Deutschland führen Menschen, die mit täuschend echt aussehenden sogenannten Anscheinswaffen hantieren, immer wieder zu Einsätzen der Polizei. So kam es auch am Mittwochabend in Lübeck zu einer weiteren derartigen Situation, als Zeugen einen bewaffneten Mann meldeten. Zum Einsatzort entsandte Polizisten stießen auf einen 13-Jährigen, der eine Spielzeugwaffe in einer Umhängetasche bei sich trug. Er hatte zuvor offenbar zwei Mädchen damit bedroht.
Die Polizei warnt eindringlich vor dem Tragen derartiger Waffen, weil diese auch von erfahrenen Beamten nicht von echten unterschieden werden können. Gerade in unübersichtlichen Situationen bestehe ein unkalkulierbares Risiko von Schusswaffeneinsätzen durch die Beamten.
(Y.Leyard--DTZ)