Anklage nach tödlichem Stoß von Bahnsteig in Nürnberg erhoben
Weil sie zwei Jugendliche von einem Bahnsteig in Nürnberg ins Gleisbett gestoßen haben sollen, wo sie von einem einfahrenden Zug getötet wurden, müssen sich zwei 17-Jährige vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth erhob Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.
Die Anklage wirft den beiden Jugendlichen vor, die Opfer im Januar 2019 im Verlauf eines Streits vom Bahnsteig gestoßen zu haben. Demnach befanden sich die 17-Jährigen nach einem Diskobesuch mit weiteren Jugendlichen auf dem Bahnsteig des Nürnberger S-Bahnhofs Frankenstadion.
Wegen Nichtigkeiten sei es zu einem Streit zwischen mehreren Jugendlichen gekommen. Die beiden 17-Jährigen sollen einen vor ihnen stehenden Beteiligten nach vorn ins Gleisbett gestoßen haben. Durch das dichte Gedränge am Bahnsteig seien drei Jugendliche auf die Schienen gestürzt. Einer von ihnen konnte sich retten, die anderen beiden wurden vom Zug erfasst und getötet.
Die beiden 17-Jährigen sitzen seit Ende Januar in Untersuchungshaft. Sie hätten den Stoß eingeräumt, eine Tötungsabsicht jedoch bestritten. Es sei ihnen nicht nachzuweisen, dass sie bei dem Stoß mit einem einfahrenden Zug gerechnet hätten.
Die S-Bahn, auf welche die Beteiligten gewartet hatten, sollte erst etwa zehn Minuten später abfahren. Daher gehe die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben nicht von einem Tötungsvorsatz aus.
(A.Nikiforov--DTZ)