Zehntausende feiern in Frankreich Sieg Algeriens im Afrika-Cup
In Frankreich haben zehntausende Fans ausgelassen und mehrheitlich friedlich den Sieg des Afrika-Cups der algerischen Fußballnationalmannschaft gefeiert - es gab allerdings auch einige hundert Festnahmen. Die meisten Fans der "Wüstenfüchse" versammelten sich am Freitagabend in Marseille und Lyon. Einzelne gewaltsame Ausschreitungen gab es unter anderem in Paris und Lyon. Nach Angaben des Innenministeriums vom Samstagmorgen wurden dabei landesweit knapp 300 Menschen festgenommen.
Der Schlusspfiff der Finalpartie des Afrika-Cups besiegelte den 1:0-Sieg Algeriens gegen Senegal. In Marseille zogen daraufhin in grün-weiß drapierte Fans zu tausenden die Hauptstraße der Altstadt, die Canebière, hinunter Richtung Alter Hafen. Die nach Polizeiangaben bis zu 25.000 Menschen feierten mit Motorradkorsos, Hupkonzerten und Böllern bis spät in die Nacht. Ausschreitungen blieben aus.
Ein ähnliches Bild bot sich nach Abpfiff in Lyon. Im Stadtzentrum ging die Polizei allerdings kurzzeitig mit Tränengas gegen eine Gruppe Algerien-Fans vor, nachdem Gegenstände in Richtung der Sicherheitskräfte geflogen waren.
In der Hauptstadt war die Prachtstraße Champs-Elysée Sammelpunkt der Fußballfans. Gegen 1.00 Uhr kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. In Nizza, Straßburg, Toulouse und weiteren Städten feierten die Fans der "Wüstenfüchse" ebenfalls zu tausenden.
Laut einem Bericht des Innenministeriums vom Samstagmorgen gab es im Zusammenhang der Freudenfeiern nach dem Sieg im Afrika-Cup in Paris 102 vorläufige Festnahmen. In anderen Landesteilen kamen 198 vorläufige Festnahmen hinzu. Insgesamt nahmen die Ausschreitungen damit nicht das befürchtete Ausmaß an.
Nach dem Sieg Algeriens im Halbfinale des Wettbewerbs vor einer Woche waren Freudenfeiern in Frankreich vielerorts in Gewalt umgeschlagen. Mehr als 280 Menschen wurden nach Ausschreitungen vorläufig festgenommen. In Paris waren deshalb zum Finalspiel rund 2500 Polizisten zusätzlich im Einsatz. Auch in Marseille, Lyon und anderen Städten galten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen.
(A.Nikiforov--DTZ)